Lebendtiertransporte: Rettungsaktion für 14.000 ertrinkende Schafe in Rumänien
- Constanta/Hamburg - Vier Pfoten Stiftung für Tierschutz - Pressenza Muenchen
Der rumänische Partner von VIER PFOTEN, die Tierschutzorganisation ARCA, ist derzeit in Constanta vor Ort, um noch möglichst viele der 14.000 Schafe zu retten, die in einem gekenterten Schiff gefangen sind. Das Schiff war auf dem Weg von Rumänien nach Saudi-Arabien.
Das Team konnte das Schiff betreten und bereits einige Schafe vor einem qualvollen Tod bewahren. 119 Schafe wurden in den letzten zwei Tagen gerettet, 70 davon von einem VIER PFOTEN Team vor Ort zusammen mit für Notfälle geschulten Spezialkräften der ISU (Rumänische Aufsichtsbehörde für Notsituationen).Obwohl die Situation äußerst schwierig ist, setzt das Team seine Bemühungen fort, so viele Tiere wie möglich zu retten.
„Bei Lebendtiertransporten müssen die europäischen Tierschutzstandards vom Abfahrtsort bis zum Ziel – auch außerhalb der Europäischen Union – sichergestellt werden. Dies ist jedoch nicht gelebte tägliche Praxis. Tiertransporte werden wider besseren Wissens der zuständigen Behörden genehmigt. Die Europäische Kommission muss ihrer Aufgabe als Hüter der Europäischen Verträge nachkommen und Vertragsverletzungsverfahren einleiten, wenn Regeln konsequent ignoriert werden, um so den Schutz von Tieren beim Transport sicherzustellen.“
Andreas Manz, Experte für EU-Nutztierpolitik bei VIER PFOTEN
Derzeit bereitet sich das VIER PFOTEN Team zusammen mit der ISU auf eine neue Intervention vor. Die Rettungskräfte vor Ort hoffen, dass in den Schiffsabteilen, zu denen es bisher keinen Zugang gab, noch mehr lebende Tiere zu finden sind. Das Team bohrt derzeit zwei Löcher in den Schiffskörper.
Alle geretteten Tiere befinden sich derzeit auf einem Bauernhof der rumänischen Regierung, auf dem sie wegen ihrer Verletzungen behandelt werden. Die Entscheidung über die Zukunft der überlebenden Schafe wird getroffen, nachdem die letzten lebenden Tiere gerettet wurden. VIER PFOTEN und ARCA kämpfen darum, eine geeignete Lösung und einen geeigneten Schutz für die geretteten Schafe zu finden, sodass der Mensch sie nicht weiter ausbeuten kann.
Jedes Jahr werden mehr als drei Millionen lebende Tiere aus der EU in Drittländer transportiert. So streng die Regeln auch sein mögen und so tragisch dieser Unfall auch ist, das Massensterben von Nutztieren bei Transporten häuft sich. Dieser traurige Vorfall zeigt, dass die europäischen Länder den Export lebender Tiere einstellen müssen. Diese Langstreckentransporte sind nicht nur grausam, sondern bergen auch große Risiken für die Tiere. VIER PFOTEN fordert die Europäische Kommission auf, diesen Fall genau zu untersuchen und sich für ein generelles Export-Verbot von lebenden Tieren einzusetzen.
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