Kann der Einzelne etwas gegen den Klimawandel tun? Und wenn ja, was? – Es sind häufig die kleinen Dinge, die scheinbar unscheinbaren Handlungen, mit denen jeder Einzelne kleine Veränderungen erreicht. Zum Beispiel auch, in dem man seine Ernährung hinterfragt.
Ja, man kann auf das Fliegen verzichten oder vernünftigerweise auch auf das Autofahren in den Städten. Aber man kann auch beim nächsten Supermarktbesuch nur so wenig einkaufen, wie man auch tatsächlich verwendet.
Der Berliner Verein Restlos glücklich e. V. hat es sich zum Ziel gesetzt, „Lebensmittel wieder mehr wertzuschätzen. Mit unseren Projekten möchten wir für das Thema sensibilisieren und Menschen dazu bewegen, bewusster zu konsumieren.“ Mit Unterstützung des Berliner Senats veranstaltet der Verein in diesem Jahr drei kostenlose Mitmachaktionen zum Thema klimafreundliche Ernährung.
Die erste davon fand am vergangenen Freitag und Samstag auf dem Alexanderplatz statt. Nadine Dubois, die Pressesprecherin des Vereines, wies darauf hin, dass in Deutschland allein die Nahrungsproduktion für rund 15 bis 20 Prozent der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich ist. Deshalb können selbst kleine Veränderungen unserer Essgewohnheiten eine Wirkung auf das Klima haben.
In einer kleinen Broschüre, die sie verteilt, steht: „Wer braucht schon Avocados, wenn er rote Bete essen kann? Schwarze Johannisbeere kann alles, was die Goji-Beere kann und Sonneblumenkerne sind eine leckere Alternative zu Pinienkernen …“ Regionale Produkte, so heißt es weiter, sparen viel CO2, da die Transportwege kürzer sind.
Doch nicht nur regionale Lebensmittel sollten hier im Vordergrund stehen, das gilt auch für saisonale. Ist es wirklich notwenig, im tiefsten Winter Erdbeeren zu essen? Allein der Wegfall von Transport, Lagerung und Behebung (von zum Beispiel Treibhäusern) vermindert den CO2-Verbrauch.
Der beste Ansatz allerdings, um die CO2-Emmission zu verringern, sei der Verzicht auf tierische Produkte. „Aktuell entstehen knapp 68 Prozent aller Treibhausgas-Emissionen der Ernährung durch Fleisch, Eier und Milchprodukte.“
Auf dem Alexanderplatz zeigte der Verein, dass eine umweltbewusste Ernährung nicht bedeutet, auf Geschmack verzichten zu müssen. Immer wieder, so Nadine Dubois, sei zu hören, dass vegetarisches oder veganes Essen langweilig schmecke. Doch die Zeiten, da Veganer nur an Salatblättern nagen würden, sind längst vorbei – so es sie je gab.
Darüber hinaus können auch Verbraucher, die sich nicht vegan oder vegetarisch ernähren wollen, beim Einkaufen und Kochen etwas für eine verbesserte CO2-Bilanz tun. Auf der Webseite des Vereines gibt es ein paar Tipps dafür.
In Deutschland landen jährlich 18 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Das wäre zu einem großen Teil vermeidbar.
Um also die eingangs gestellte Frage zu beantworten: Jeder kann etwas zur Minderung des Klimawandels beitragen. Allein, wer unnötige Lebensmittelabfälle vermeidet, kann seinen CO2-Fußabdruck durch seine Ernährung um 30 Prozent reduzieren und ein bewußter – oder, wie es der Verein nennt – wertschätzender Umgang mit Lebensmitteln kann ihn noch deutlicher senken.