Vor dem schockierenden Hintergrund der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 erzählt die fünfteilige Serie „Chernobyl“ von den bewegenden Geschichten der Menschen, die bei dem Versuch noch Schlimmeres zu verhindern, ihr Leben zugunsten anderer riskierten.

Gary Davey, Managing Director Content bei Sky: „Souverän verknüpft Drehbuchautor Craig Mazin in ‚Chernobyl‘ die tragischen und heldenhaften Aspekte dieser verheerenden Katastrophe zu einer fesselnden Geschichte.“

Kurzinhalt

Als einer der ersten vor Ort erfasst der sowjetische Atomphysiker Valery Legasov (Jared Harris) das ganze Ausmaß der beispiellosen Katastrophe – zwei Jahre nach dem Reaktorunfall nimmt sich der Wissenschaftler das Leben. Der stellvertretende sowjetische Premierminister Boris Shcherbina (Stellan Skarsgård) wird vom Kreml beauftragt, die Regierungskommission für Tschernobyl zu leiten. Ulana Khomyuk (Emily Watson) ist eine sowjetische Atomphysikerin, die sich der Aufgabe verschrieben hat, herauszufinden, was zum Super-Gau führte. Lyudmilla Ignatenko (Jessie Buckley) ist die Ehefrau eines Feuerwehrmanns aus Pripyat, der als Ersthelfer zum Unglücksort gerufen wird. Sie alle gehören zu der großen Zahl betroffener Menschen, die sich immer wieder fragen: Wie hätte der Unfall verhindert werden können? Wer ist verantwortlich für das Reaktorunglück? Was wurde von der Regierung vertuscht? (Quelle: Sky)

„Chernobyl“ ist eine Koproduktion von Sky und HBO. Die Kurzserie besteht aus 5 Folgen à ca. 60 Minuten. Ob „Chernobyl“ wirklich die beste Serie aller Zeiten ist, darüber streiten sich zumindest die Kritiker. Für das Publikum ist sie auf jeden Fall Fernsehen auf allerhöchstem Niveau.

Hintergrund

Auslöser der Atomkatastrophe von Tschernobyl waren Tests zur Notstromversorgung durch die der Reaktor außer Kontrolle geriet und explodierte. Der tagelange Graphitbrand trieb große Mengen radioaktiver Stoffe durch das zerstörte Dach der Reaktorhalle in hohe Luftschichten, wo der Wind sie bis nach West- und Nordeuropa verfrachtete. Schwedische Messstationen registrierten bereits am Morgen der Katastrophe radioaktiven Niederschlag.

Die Regierung in Moskau reagierte mit einer Informationssperre. Die Bevölkerung wurde erst Mitte Mai über das tatsächliche Ausmaß des Unfalls informiert. Die Folgen des Unfalls waren fatal: Die Bevölkerung in unmittelbarer Umgebung des Reaktorgeländes war der Radioaktivität schutzlos ausgesetzt. Die Evakuierung aller Wohngebiete in einer 30-Kilometer-Zone um das Atomkraftwerk lief erst nach einer Woche an. Insgesamt wurden bis zu 350.000 Menschen evakuiert. Die Führung der Sowjetunion schickte Hunderttausende so genannter „Liquidatoren“, unter anderem Feuerwehrleute, Busfahrer, Ärzte, Wehrpflichtige, in das Reaktorgebiet, um die Katastrophe einzudämmen.

(Quelle: Bundeszentrale für Politische Bildung)

Pressestimmen

„Es ist die Absurdität der bitteren Wirklichkeit, in der hier kitschfrei emotionales Serienfernsehen der Extraklasse entsteht.“ (Der Tagesspiegel)

„‚Chernobyl‘ führt uns hautnah an den ganz wörtlichen Kern der Katastrophe und wirft einen Blick hinter die Kulissen.“ (GQ-Magazin)

„Doch abgeliefert haben Drehbuchautor Craig Mazin und Regisseur Johan Renck eher ein etwas missglücktes Actiondrama. Dabei ist die fünfteilige Serie eigentlich nicht schlecht gemacht.“ und „Den Machern gelingt so die erstaunliche schöpferische Leistung, in einer Serie über den schwersten nuklearen Unfall in der Geschichte der Menschheit noch zu dick aufzutragen.“ (Marlene Weiß: Süddeutsche Zeitung)

„Auch wenn die Apparatschicks in „Chernobyl“ zum Teil bis ins Alberne überzeichnet sind, Wiedergänger aus der Mottenkiste des Kalter-Krieg-Films US-amerikanischer Prägung, ergibt die Verengung des historischen Ereignisses auf den Kampf zwischen ignoranter Regierung und warnender Wissenschaft durchaus Sinn. Es geht Autor Craig Mazin wohl weniger um eine akkurate Rekonstruktion des historischen Ereignisses (die verhindert schon die Besetzung mit überwiegend britischen Darstellern) als um dessen Indienstnahme für gegenwärtige Debatten.“ (Till Kadritzke: Der Spiegel)

Der Originalartikel kann hier besucht werden