Die Städte Barcelona, Madrid, Saragossa, Valencia, Mailand, Neapel, Bologna, Syrakus, Latina und Palermo veranstalteten am 9. Februar in Rom einen Gipfel, um ein Bündnis zu schmieden und die spanische und italienische Regierung sowie die Europäische Union aufzufordern, ihre administrativen Blockaden gegen nichtstaatliche Seenotrettungsorganisationen in der SAR-Zone (SAR: Search and Rescue) unverzüglich aufzuheben und Häfen zu öffnen, um auf See gerettete Menschen aufzunehmen. Die versammelten Städte repräsentieren mehr als 12 Millionen Menschen.
In einem gemeinsamen Manifest mit dem Titel „Appell der Bürgermeister, Europa vor sich selbst zu retten“ fordern sie den Schutz der Menschenrechte von Personen, die vor bewaffneter Gewalt und Armut fliehen, sowie eine Steuerung der Migrationsströme in Koordination zwischen den verschiedenen Regierungsebenen. Sie fordern Europa auf, im Bezug auf Seenotrettung nicht internationales Völkerrecht zu brechen. „Wir müssen Europa vor sich selbst retten. Wir weigern uns zu akzeptieren, dass die europäische Antwort auf diese Tragödie die Verweigerung der Menschenrechte und die Untätigkeit gegenüber dem Recht auf Leben ist. Leben zu retten ist nicht verhandelbar, und es ist ein Verbrechen, Schiffe am Auslaufen oder am Anlegen in Ankunftshäfen zu hindern“, heißt es in dem Manifest, das sie gemeinsam vorgelegt haben.
An dem Treffen der Städte nahmen auch verschiedene Nichtregierungsorganisationen wie Open Arms, Sea Watch und Mediterranean teil, die von der Blockadepolitik betroffen sind. Diese Organisationen litten in den letzten Wochen unter der Verweigerung seitens der politischen Administration, ihre Aufgaben der humanitären Seenotrettung erfüllen zu können.
Manifest von Rom (Italienisch)
Interview von Pressenza mit der Bürgermeisterin von Barcelona, Ada Colau (Spanisch):
Übersetzung von Pressenza München