Am vergangenen 14. Juni demonstrierten tausende von Menschen auf der ganzen Welt unter dem Motto „Stop Live Transport“ gegen Lebendtiertransporte. Von Dublin bis Madrid, von den USA bis Südkorea und Australien zeigten die Menschen in 35 Ländern und über 150 Events Empathie mit den Tieren, die während der teils wochenlangen Transporte per LKW oder Schiff unsäglichen Qualen ausgesetzt sind.

Auch in der EU sind die eklatanten Verstöße gegen geltende Tierschutzgesetze, gerade bei Transport in Drittländer, sind seit längerem bekannt: Enge, Hunger, Durst und Hitze und führen nicht selten sogar zum Tod während des Transportes. Dazu kommen Schlachtbedingungen in einigen Empfängerstaaten, die nur als Tierquälerei bezeichnet werden können (Ausstechen der Augen, Durchtrennen von Sehnen an den Extremitäten, nicht-fachgerechte Schlachtung ohne Betäubung).

Dabei steigt die Zahl die Lebendtiertransporte in Drittstaaten immer weiter: Allein aus Deutschland hat sich die Ausfuhr lebender Rinder in Drittländer von 2013 bis 2016 mehr als verdoppelt.

Die Politik muss jetzt handeln

In Deutschland engagiert sich PROVIEH e.V. für eine politische Lösung. Durch konsequente Dokumentations- und Informationsarbeit konnte erreicht werden, dass das Bündnis 90/Die Grünen und die FDP im Januar 2018 jeweils einen Antrag stellten, Tiertransporte in außereuropäische Länder auszusetzen, da hier EU-Recht nicht eingehalten wird.

Durch erheblichen Druck und einen offenen Brief an alle Abgeordneten des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft, der von von PROVIEH initiiert und von acht weiteren Tierschutzorganisationen und Tierärzteverbänden, darunter auch der Bundestierärztekammer, mit gezeichnet wurde, ist es nun gelungen, das Thema endlich auf die politische Agenda zu setzen:

Am Montag, dem 25. Juni 2018 findet im Bundestag erstmalig ein öffentliches Fachgespräch zu Tiertransporten in Drittländer statt. Wer mit dabei sein möchte, kommt am 25.06. um 13 Uhr ins Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E 300, Berlin. Weitere Informationen dazu gibt es hier.

Zivilgesellschaftlicher Druck kann helfen

Auch die Öffentlichkeit soll informiert und mobilisiert werden: Zum internationalen Tag gegen Tiertransporte am 1. Juli 2018 findet eine Auftaktveranstaltung auf dem Alexanderplatz in Berlin statt. Sie ist der Startschuss für eine bundesweite Kampagne, die vom Deutschen Tierschutzbüro organisiert wird, mit dem Ziel, das Gräuel hinter Tiertransporten und in der Massentierhaltung sichtbar zu machen.

Mit umgebauten Tiertransporter werden die Tierschützer in die Zentren deutscher Großstädte fahren und mit Videos, Geräuschen und Bildern am und im Transporter zeigen, unter welchen Qualen Tiere bei einem Transport leiden und konkrete Lösungsvorschläge aufzeigen, um dieses Leid zu beenden.

Die Veranstaltung startet am 01.07. um 12 Uhr am Alexanderplatz in Berlin und bietet ein spannendes und informatives Rahmenprogramm mit Reden, Podiumsdiskussionen und Musik. Weitere Infos gibt es hier.

Wer an keinem der beiden Termine teilnehmen kann, hat die Möglichkeit, sich über eine der folgenden Petitionen gegen Lebendtiertransporte zu engagieren:

 

Die folgende Fotostrecke zeigt Impressionen des Stop Live Transport Day 2018 vom 14. Juni  aus:

Berlin, London (2x), Rom, Paris, Madrid, Tarragona, Dublin (2x), Portugal, Belo Horizonte/Brasilien, Uruguay, Atlanta/USA, Los Angeles/USA, Fremantle/Australien, Südaustralien, Philippinen, Südkorea, Israel, Schottland, Dänemark, Amsterdam/Niederlande, Southampton/U.K., Tschechische Republik, Rumänien, Slowakei, Warschau/Polen, Griechenland und Österreich.

Berlin, Germany
London, U.K.
London, U.K.
Rome, Italy
Paris, France
Madrid, Spain
Tarragona, Spain
Dublin, Ireland
Dublin, Ireland
Portugal
Belo Horizonte, Brazil
Uruguay
Atlanta, U.S.A.
Los Angeles, U.S.A.
South Australia
Philippines
South Korea
Israel
Scotland
Denmark
Amsterdam, Netherlands
Southampton, U.K.
Czech Republic
Romania
Slovakia
Warsaw, Poland
Greece
Austria
ciwf.org

(Fotos von Compassion in World Farming)

 

„Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen,

wie sie ihre Tiere behandelt.“

– Mahatma Gandhi –