Nachfolgend der Ankündigung Palästinas von letzter Woche, den Internationalen Vertrag über das Atomwaffenverbot zu ratifizieren, reiht sich nun auch Venezuela als siebtes Land in die Liste ein.
In einer Erklärung des venezolanischen Ministeriums für Kommunikation heißt es: „Am Dienstag legte der ständige Vertreter der Bolivarischen Republik Venezuela bei den Vereinten Nationen, Samuel Moncada, die Ratifizierungsurkunde des Vertrages über das Verbot von Nuklearwaffen, die zuvor vom Präsidenten der Bolivarischen Republik Venezuela Nicolás Maduro Moros unterzeichnet wurde, dem UN-Bereich für Rechtsangelegenheiten vor.“
Angesichts der Tatsache, dass der Vertrag über das Verbot von Nuklearwaffen die wichtigste Entwicklung im Bereich Abrüstung der letzten Jahrzehnte mit direkten Auswirkungen für die Erhaltung von weltweitem Frieden und Sicherheit darstellt, sagte Botschafter Moncada: „Für unser Land ist sowohl die Androhung des Einsatzes sowie auch der Einsatz von Atomwaffen nicht zu rechtfertigen, illegal und unmoralisch. Wir glauben daher, dass der Einsatz von Atomwaffen eine offenkundige Verletzung internationalen Rechts und internationaler Menschenrechte darstellt, was wiederum gemäß des Römischen Statuts als Kriegsverbrechen gewertet werden kann.“
Der Vertrag über das Verbot von Nuklearwaffen wurde 2017 bei den Vereinten Nationen in New York verhandelt und am 7. Juli von 122 Ländern angenommen. Er tritt in Kraft, wenn der 50. Staat seine Ratifizierungsurkunde dem Bereich Rechtsangelegenheiten bei der UN vorlegt. Bis jetzt hat kein Land, das Atomwaffen besitzt, irgendwelche Anzeichen verlauten lassen, den Vertrag zu unterstützen. Trotzdem wird bereits ein gewisser Effekt bei der Finanzierung von Atomwaffen sichtbar, wie aus dem kürzlich veröffentlichten Bericht Don’t Bank on the Bomb hervorgeht, der zeigt, das Investitionen seitens des Banken- und Finanzsektors in Firmen, die Atomwaffen produzieren, bereits um 10% zurückgegangen sind.
Venezuela ist nach Guyana, Mexiko und Kuba bereits das vierte Land in Lateinamerika und der Karibik, das den Vertrag ratifiziert hat. Eine komplette Liste aller Länder kann auf der Seite von ICAN (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons) eingesehen werden.