Von Nikolai Miron, GLOBAL 2000
Heute ist die Glyphosat-Wiederzulassung in Brüssel gescheitert! Zumindest vorerst. Unter den EU-Mitgliedsstaaten gab es bereits zum zweiten Mal keine Mehrheit für die erneute Zulassung. Das ist ein weiterer großer Erfolg unserer gemeinsamen Anstrengungen der letzten Monate, das Ackergift aus der EU zu verbannen!
Der Vorschlag der EU-Kommission, über den heute in Brüssel abgestimmt wurde, war eine Wiederzulassung um fünf weitere Jahre. Dieser Vorschlag fand keine Mehrheit unter den EU-Staaten – auch Österreich stimmte mit Nein. Ursprünglich wollte die EU-Kommission eine Wiederzulassung um zehn Jahre – dieser Vorschlag wurde bereits vor zwei Wochen abgelehnt. Heute haben nun auch fünf Jahre keine Zustimmung gefunden. Sind die Tage von Glyphosat gezählt?
Vor uns stehen nun entscheidende Tage, denn am 15. Dezember läuft die Zulassung für Glyphosat aus, wenn bis dahin keine Verlängerung beschlossen wird. So nah waren wir dem Aus von Glyphosat noch nie.
So geht es jetzt weiter
Übernächste Woche, am 20. November, werden wir im Namen der Europäischen Bürgerinitiative (EBI) „Stop Glyphosat“ vor dem Europäischen Parlament und der EU-Kommission unsere Forderungen präsentieren. Genau dafür haben wir in den letzten Monaten eine Million Unterschriften gesammelt, um diese Möglichkeit zu bekommen. Helmut Burtscher von GLOBAL 2000 wird in Brüssel im Namen aller EuropäerInnen, die die Bürgerinitiative unterstützten, sprechen.
Ende November wird die EU-Kommission eine weitere Abstimmung über die Wiederzulassung von Glyphosat ansetzen. Wir wissen noch nicht welchen Vorschlag sie dann vorlegen wird. Eine Zulassung für drei Jahre statt der heute abgelehnten fünf? Wir arbeiten schon jetzt intensiv daran, dass auch solche Vorschläge keine Mehrheit unter den EU-Mitgliedsstaaten finden werden und sind hierzu in Gesprächen mit Regierungen und vielen Umweltorganisationen in ganz Europa.
Weitere Informationen: https://www.global2000.at/glyphosat
GLOBAL 2000 ist Österreichs führende, unabhängige Umweltschutzorganisation. Als aktiver Teil von Friends of the Earth International (FOEI) kämpft sie für eine intakte Umwelt, eine zukunftsfähige Gesellschaft und nachhaltiges Wirtschaften.