Die Welt gleite rückwärts, so Boliviens Präsident Evo Morales am 19. September 2017 im Rahmen der UN-Generaldebatte, da Kriege und gewalttätige Konflikte andauern, während sich die USA als einer der größten Umweltsünder vom Pariser Abkommen, das alle Nationen einhalten müssten, verabschieden. Die US-Regierung sei eine Bedrohung für „Mutter Erde“, sagte Morales bei seiner Rede.
Wasser müsse als Menschenrecht respektiert, geteilt und auch für künftige Generationen geschützt werden und dürfe nie Grund für Konflikte sein, so der Präsident. Auch wäre die Welt ungerechter geworden, wobei Ungleichheit unmoralisch sei.
Morales sprach für universelle Bürgerrechte aus und bezeichnete die Migrationskrise – kein Migrant sei illegal – als Produkt einer von Gier, Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung bestimmten Weltordnung.
In seiner Rede forderte der Präsident ein Ende der Kubablockade. Die USA sollten Wiedergutmachungen leisten und die Souveränität der Karibikinsel respektieren sowie Guantanamo verlassen. Morales begrüßte den kolumbianischen Friedensprozess, während er einseitige Sanktionen und Drohungen der USA gegenüber Venezuela verurteilte. „Unsere Region ist von niemandem der Hinterhof“, so Morales.
Boliviens Präsident lobte die Bemühungen Russlands, des Irans und der Türkei für einen Waffenstillstand in Syrien und erinnerte an die palästinensische Sache. Im Koreakonflikt müsse jede militärische Lösung vermieden und Verhandlungen wieder aufgenommen werden. „Wir müssen Kapitalismus, Kolonialismus und Imperialismus bekämpfen“, wenn man Gleichheit, soziale Gerechtigkeit, Frieden und Entwicklung erreichen möchte, so Morales.
Quelle: https://gadebate.un.org/en/72/bolivia-plurinational-state