„Frieden ist die ultima ratio“ hob Connie Burkert-Schmitz, Sprecherin der Pfälzer Initiative „Entrüstet Euch!“ in ihrer Eröffnung der Pressekonferenz der „Kampagne Stopp Air Base Ramstein“ hervor und verwies auf die Kriegsfabulistik, die besonders vom US-Präsidenten Trump ausgeht.
„Sie betrifft auch uns ganz konkret: denn das erste Opfer eines Gegenschlages in einer kriegerischen Auseinandersetzung ist die Bevölkerung dieser Region. Immer mehr Menschen spüren das, sind voller Sorge und protestieren. Nur so ist die große Unterstützung der vielfältigen Friedensaktionen in der Stadt Kaiserslautern und der Region zu erklären“.
„Noch nie waren die Protestaktionen gegen den Drohnenkrieg und die umfassende Aufrüstung so vielfältig und umfangreich wie dieses Jahr. Nein zu 2% des Bruttosozialproduktes für die Rüstungshaushalte aller NATO Staaten (für Deutschland 75 Milliarden statt der jetzigen 37 Milliarden). Die Modernisierung aller Atomwaffen statt ihrer Verschrottung stoßen auf die Proteste von Tausenden, die nach Kaiserslautern und Ramstein zu den Protesten kommen werden. Nein zum völkerrechtswidrigen Drohnenkrieg und damit Ja zur Kündigung des Stationierungsabkommens sind unsere dringendsten Forderungen“ so Reiner Braun von der bundesweiten Kampagne „Stopp Air Base Ramstein“.
„Darum ist der vielfältige, bunte, kreative, umfassende Protest so notwendig“ so Reiner Braun. „Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, Gäste aus 15 Ländern und prominente Kulturschaffende für eine aktive Beteiligung zu gewinnen“
Die Friedensproteste der Kampagne gegen die Drohnenkriege, Militarisierung und die Air Base Ramstein 2017 haben 2017 folgende Elemente:
- Friedenscamp vom 3. bis zum 10. September auf einem Gelände bei Kottweiler-Schwanden
Konni Schmidt, Mitorganisator des größten deutschen Friedenscamps seit Jahren, fasst zusammen:
„Für mich geht mit diesem Friedenscamp ein Traum in Erfüllung. Wir erwarten in meinem Geburtsort bis zu 1000 Menschen, die wir mit einem vielseitigen Programm aus Kultur, Diskussion und Besichtigung begrüßen. Die Region hat mit ihren Naturschutzgebieten, dem Biosphärenreservat Pfälzer Wald/Nordvogesen ein ungenutztes Potential für Erholung, wirtschaftliche Entwicklung und Wohlstand. Eine Pfalz ohne Militär ist möglich.“
- Abendveranstaltung „Nein zu Drohnen und Atomwaffen – ja zu Frieden und Gerechtigkeit in der Welt“ am 8.9.17, ab 19 Uhr in der Versöhnungskirche Kaiserslautern, mit Ann Wright, Daniele Ganser und Eugen Drewermann
- Internationaler Kongress zu Militärbasen und ihre geostrategische Bedeutung für weltweite Kriege, am 8. und 9.09.17 in der Versöhnungskirche Kaiserslautern, mit RednerInnen u.a. aus Japan, Süd-Korea, USA und Irland
- Kilometerlange bunte und vielfältige gestaltete Protest-Menschenkette vom Bürgerhaus Ramstein-Miesenbach und dem Denkmal für die Opfer der Flugtagkatastrophe bis zur Air Base Ramstein, am 9.09.17, Auftaktkundgebung am Bürgerhaus und am Denkmal um 13 Uhr, Abschlusskundgebung wenige Meter vor der Air Base Ramstein um 15 Uhr
- Friedensfestival „KünstlerInnen für den Frieden“, am 9.09.17 in der „Kammgarn“ Kaiserslautern, ab 15 Uhr (Einlass 14 Uhr), u. a. mit Leslie Clio, Patrice und Dieter Hallervorden und vielen lokalen Künstlerinnen und Künstlern
„Nachdem es bereits 1992 gelungen war, lokale Künstlerinnen und Künstler für ein „Rock gegen Rassismus“ Konzert in der Kammgarn zu gewinnen, freuen wir uns, dass auch dieses Jahr bekannte Lautrer Musikerinnen und Musiker beim Friedensfestival am Start sind“, so Hans Sander, Friedenaktivist aus Kaiserslautern und aktiv an der Vorbereitung des Festivals beteiligt.
„Wir haben u. a. mit der Punkband „Wehrkraftzersetzer“ und der Blues Band „Tin Pan Alley“ Vertreter der vielleicht ehrlichsten Musikrichtungen. Gerade im Blues waren ja oft Leid und Schmerz die Themen. Aber auch wie man diese überwindet. So wollen wir eines Tages auch die Air Base Ramstein überwinden. Des Weiteren wirken aus der Region Andreas Fillibeck und Hans Nauerz, Die Grauen Stars sowie das Kabarett die Untiere“ mit.
Schikane der Stadtverwaltung Kaiserslautern
Angesichts dieses umfassenden Programms, den erwarteten Tausenden von TeilnehmerInnen an der Menschenkette und auch am Festival in Kaiserslautern, ist die Haltung der Verwaltung der Stadt Kaiserslautern, die an das Kulturzentrum Kammgarn angrenzende Straße und Plätze nicht für diese Veranstaltung zur Verfügung zu stellen, schikanös, bürokratisch und völlig unverständlich.