Confessio Augustana 16 ist ein Artikel aus der Confessio Augustana, dem „Augsburger Bekenntnis“, einer zentralen reformatorischen Bekenntnisschrift von 1530, verfasst von Philipp Melanchthon, die in den lutherischen und vielen unierten Kirchen bis heute Gültigkeit hat. Viele Pfarrerinnen und Pfarrer, Gemeindeälteste und Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher wurden und werden auf dieses Bekenntnis verpflichtet.
Der Artikel legt fest, ,,dass Christen ohne Sünde Übeltäter mit dem Schwert bestrafen, rechtmäßig Kriege führen und in ihnen mitstreiten können. (…) Hiermit werden verdammt, die lehren, dass das oben Angezeigte unchristlich sei.” Ursprünglich waren mit den Verdammten die Wiedertäufer beziehungsweise Täufer gemeint, die sich schon immer für Gewaltlosigkeit einsetzten.
Dieser Teil des Bekenntnisses ist immer wieder benutzt worden, um in zweifelhafter Weise staatliche Gewalt theologisch zu legitimieren. In seiner Wirkungsgeschichte hat dieser Artikel zur blutigen Verfolgung von Täuferinnen und Täufern durch die evangelischen Kirchen beigetragen und zur Ausgrenzung von Pazifistinnen und Pazifisten bis heute. Immer wieder bekamen friedensbewegte Pfarrer und Pfarrerinnen wegen dieses Artikels Schwierigkeiten mit ihrer Kirche.
Der Internationale Versöhnungsbund/Deutscher Zweig hat lange mit den evangelischen Kirchen um eine Distanzierung und Abkehr vom Artikel 16 des Augsburger Bekenntnisses gerungen.
In einer symbolischen Aktion soll nun im Reformationsjahr dieses hochproblematische Erbstück der Reformation von Augsburg zurück nach Wittenberg gebracht werden. Im Rahmen einer Friedensradtour vom im September 2017 werden neben Augsburg auch weitere geschichtsträchtige Orte angesteuert, an denen an die weitgehend vergessene Verfolgung der täuferischen Christen zu erinnern ist.
Die Mitfahrenden sagen: „Wir verweigern die Annahme und senden zurück an den Absender.
Wir werden den Artikel 16 des „Augsburger Bekenntnisses“ seinem Verfasser Melanchthon wieder auf den Schreibtisch legen. Die Aufgabe christlicher Weltverantwortung lässt sich besser formulieren!“