„Warum sollte die Logik, die beim Verbot der chemischen und biologischen Waffen, Landminen und Streumunition gültig ist, nicht auch für Atomwaffen gelten?“, fragte der österreichische Delegierte Alexander Marschik in seiner Rede heute im Eröffnungsplenum der Verhandlungen. Der Einsatz solcher Waffen, die viel mehr Schaden anrichten, sogar das Leben auf der Erde auslöschen können, müsse ebenfalls verboten werden.
Manche Pessimisten meinen, Atomwaffen blieben für immer. Darauf konterte Marschik: „Es ist nicht notwendig, die Erfindung der Atomwaffen rückgängig zu machen; ein Verbot würde reichen.“ Eine Überwachung des Verbots sei möglich, das wisse man aus anderen Vertragsregimen und es gebe bereits jetzt Systeme, auf die man aufbauen könne.
Der Verbotsvertrag sei nur ein Element, um die Abschaffung der Atomwaffen zu erreichen. „Es ist ein notwendiger erster Schritt, der durch eine umfassende Reihe von zusätzlichen Maßnahmen ergänzt werden muss, um die vollständige Eliminierung von Atomwaffen zu erzielen.“
Er versicherte allen, dass niemand bei den Verhandlungen weniger Sicherheit für Staaten oder einzelne Menschen wolle. Im Gegenteil, alle Atomwaffenstaaten und die Staaten unter ihrem „nuklearen Schirm“ hätten mehr Sicherheit, wenn niemand Atomwaffen besitzen würde. „Wir müssen aufzeigen, dass es möglich ist, mehr Sicherheit zu gewinnen, wenn man sich dieser Initiative anschließt.“
Es gebe keine „“falsche” Zeit, um Atomwaffen zu verbieten, meinte Marschik. „Und ehrlich: Wenn man die Gefahren anschaut – was ist die Alternative? Ist Nichtstun eine bessere Strategie? Auf ein Desaster warten ist keine Strategie.“
Zum Ende dankte Marschik der Zivilgesellschaft für ihre jahrelange Arbeit für einen Verbotsvertrag.