Am letzten Samstag fand am Berliner Brandenburger Tor eine Protestaktion statt, organisiert von Mitgliedern des Berliner Podemos-Kreises und unter Mitwirkung von Pablo Iglesias, Generalsekretär und Irene Montero, Pressesprecherin von Podemos statt.
Protestiert wurde gegen die Entscheidung der Regierung Rajoy das allgemeine Recht auf Gesundheit in Spanien abzuschaffen. Die europäische Gesundheitskarte ist nicht mehr garantiert und wird durch eine vorläufige Bescheinigung mit dreimonatiger Gültigkeit ersetzt. Diese wird allerdings von vielen Ärzten in Deutschland nicht akzeptiert.
Infolgedessen haben viele spanische Migranten, die noch nicht ordnungsgemäß im deutschen Sozial- und Gesundheitssystem registriert sind, Schwierigkeiten medizinische Hilfe zu bekommen oder müssen bei der Registrierung in eine Krankenkasse durch den Arbeitgeber Geldstrafen bezahlen. Mehr als 350.000 Menschen sind seit 2012 aus Spanien ausgewandert, davon mehr als 45.000 nach Deutschland.
Iglesias sprach sehr freundlich und offen mit der in Berlin lebenden spanischen Gemeinde über ihre Probleme. Bei vielen Menschen konnte man das Gefühl der Hilflosigkeit spüren. Danach gab er dem spanischen Fernsehen ein Interview, verließ den Platz aber leider ohne eine öffentliche Rede zu halten.
Gleichzeitig war der Platz vor dem Brandenburger Tor mit dem eintreffenden „March for Europe“ überfüllt, der zur Feier des 60. Jahrestages der Römischen Vertrages, der Gründung der EWG, gleichzeitig in vielen europäischen Städten stattfand.