Pariser, Londoner, einige Leute in Akfrika, die üblichen verdächtigen in Japan und wir haben wieder den Atombomben abwürfen auf Hiroshima und Nagasaki vor 71 Jahren gedacht. Die Verständigung holpert manchmal noch ein wenig und fasten ist nicht jedermans Sache, deshalb „Trinational“.
Mir fiel es diesmal auch nicht leicht, aber in der Gruppe geht es. Zu mal wußte ich, dass Mathias Engelke und seine Frau Beate schon am 30. Juli damit anfingen aus Protest nichts mehr zu essen.
Atomwaffenfrei.de und der Versöhnungsbund waren die Hauptträger, aber auch von ICAN waren Leute da. Es gab eine Jugendgruppe, die eine Theaterszene mit Musik darboten, einen Trompeter, der jede Stunde vor dem Fliegerhorst „we shall overcome“ anstimmte und interessante Gespräche.
Morgens um 6:15 Uhr stand das Zeltlager langsam auf, zuerst Mathias mit einem wackeren Mitstreiter, die versuchten den einfahrenden Soldaten Briefe in die Hand zu drücken, dann langsam die Leute, die an den Andachten teilnahmen, dann alle Fastenden um ihre Präsenz zu zeigen.
Ich weiß nicht mehr wieviele Namen der Opfer wir schon verlesen haben, um in stillem Gedenken eine Kerze für sie zu entzünden, aber dieses Mal bewegte mich vor allem der Ausspruch „… und eine weitere entzünden wir für ein Opfer dessen Namen wir nicht kennen“. Ein Mensch verschluckt von der Kettenreaktion des Todes, getilgt aus dem Leben einer Stadt, eine Stadt in der mit Sicherheit jemand diesen Namen wußte. Wer weiß, vielleicht flackert bei dem ein oder anderem Japaner manchmal eine Erinnerung auf, die dann schnell wieder verdrängt wird, weil sie mit zuviel Schrecken verbunden ist, verdrängt im Angesicht der Bedrohung durch neue Waffen wie denen in Nordkorea oder auch den geplanten hier in Büchel…
Unsere Politiker haben beschlossen abzurüsten, die Amerikaner aufzufordern jegliche Atomwaffen abzuziehen, das wissen die Berliner auch dank unseren Kampagnen und fitten Jungs wie Thilo Jung, das wissen die Politiker die sich in Österreich klar für die Ächtung von Atomwaffen aussprachen und der Schluss liegt Nahe, dass es eigentlich jeder weiß.
In dem Gebiet bei Nevada, wo bisher die meisten Atombomben gezündet wurden, protestieren die letzten Ureinwohner immer wieder am Christopher Columbus Day. Joachim erzählte uns bei einer Umrundung des Fleigerhorstes davon und Jugendliche aus Russland, Serbien, Deutschland, Israel und Italien hörten zu.
Ein „Go in“ wird verhindert indem der Zaun mit dem Schild „Schießbefehl“ immer weiter in den Bereich der Polizei vorrückt, dem Kreisverkehr für die Leute der Region.
Der Zaun stört uns nicht, aber die Zone in der geschossen wird auszuweiten, ist ein komplett falsches Signal der Bundeswehr und leider einmal mehr ein Zeichen für das Versagen der Regierung. Ich hoffe, aus der Presse werden viele Politiker und zum Beispiel die Majors for Peace erfahren, was in Büchel wirklich passiert, wenn man die Vertuschung durchschaut. Besuchen sie doch mal die Friedenswiese und fragen sie die Soldaten, die Anwohner oder uns wie es weitergehen soll.
Vielleicht wollen die das aber auch von ihnen wissen. Klar ist, wir alle wollen leben auch in Zukunft (frei von Atomwaffen).