Am 23. Juni 2016 gingen zehntausende von Menschen in Paris auf die Straße, um für die Rücknahme des El Khomri-Gesetzes zu protestieren, einer Reform des französischen Arbeitsrechts (benannt nach der Arbeitsministerin Myriam El Khomri; im Volksmund auch Loi Travail genannt; Anm. d. Übers.). Ursprünglich wurde die Demonstration seitens der Regierung und der Präfektur von Paris untersagt (die letzte Demonstration, die vom französischen Gewerkschaftsbund CGT organisiert und von den Behörden verboten wurde, war am 8. Februar 1962, inmitten des algerischen Krieges). Der Umzug wurde dann doch noch genehmigt, allerdings mit der Auflage, örtlich begrenzt stattzufinden: ein Rundgang von nur 1,6 Kilometer um das Bassin de l’Arsenal herum, bei der Place de la Bastille.
Laut den organisierenden Gewerkschaften nahmen nicht weniger als 60.000 Menschen an der Veranstaltung teil, die courte manifestation (kurze Demonstration, Anm. d. Übers.) genannt wurde, während die Präfektur nur von 20.000 Demonstranten sprach. Die Zahlen der zwei Versionen unterscheiden sich auch auf nationalem Niveau: während die organisierenden Gewerkschaften und Bewegungen von 200.000 gegen das Loi Travail Demonstrierenden sprach, nannten die Behörden lediglich 70.000.
Im Folgenden publizieren wir eine Fotostrecke, fotografiert zu Beginn des Umzugs auf der Place de la Bastille von Grazia Butera und Domenico Musella: