Wir haben es geschafft, am 22. November 2024, ist der Dritte Weltweite Marsch für Frieden und Gewaltfreiheit in Mailand angekommen.
Von Sergio Gelmini
Wir sind losgezogen, um die beiden Marschiererinnen Marilena und Tania zu begrüßen, die als Vertreterinnen des Weltmarsches aus Griechenland nach Mailand gekommen sind. Ausgehend vom Largo Cairoli haben wir mit einer kleinen Gruppe fröhlich eine kleine Prozession improvisiert, hinter einem Banner mit dem Symbol und der Aufschrift: Weltmarsch für Frieden und Gewaltfreiheit.
Begleitet von der Musik eines Akkordeons, mit dem Rhythmus von Maracas und Muscheln, gingen wir der ganzen weihnachtlich beleuchteten Via Dante entlang und trafen auf das Lächeln und die süffisanten Blicke der Passant*innen.
So erreichten wir die Via Mercanti, wo der Zug von einer unerwartet großen Menschenmenge empfangen wurde. Diese setzte sich aus verschiedenen Gruppen und Organisationen zusammen, die der Einladung des Mailänder Komitees des Marsches gefolgt waren. Das Komitee hatte die Initiative organisiert und gefördert, die aus Organisationen und Bewegungen des pazifistischen Mailands besteht.
Der Empfang war äußerst herzlich und liebevoll: Umarmungen und Applaus überwältigten Marilena und Tania in einem Raum, der mit Bannern und Plakaten geschmückt war, die Frieden und Gewaltfreiheit verkündeten – jene beiden zentralen Begriffe, die den Geist widerspiegeln, der uns alle durchdrang und den der Marsch zum Leben erweckte.
Etwa 150 bis 200 Menschen waren anwesend, Vertreter verschiedener Vereinigungen und Bewegungen, viele Freunde und Aktivisten für den Frieden in dieser Stadt, ohne Unterschied oder Diskriminierung jeglicher Art, gemeinsam, weil sie sich alle auf die Worte Frieden und Gewaltfreiheit, Menschenrechte und Freiheit einigten.
Unterbrochen von der schönen Musik der Gruppe Piano Quarto, floss der innere Strom der bedeutenden Worte dieses wunderbaren Treffens. Marilena, eine der Marschierenden, brachte es mit Leidenschaft zum Ausdruck: „Frieden und Gewaltfreiheit sind Worte, die die gesamte Menschheitsgeschichte durchzogen haben. Es sind Worte, die unser Leben verändern können. Kriege werden weitergehen, aber wenn wir inneren Frieden haben, können wir Versöhnung erreichen. Und das ist ein weiteres sehr wichtiges Wort: Versöhnung. Vor allem mit unseren Feind:innen Frieden zu schließen – ja, das ist von großer Bedeutung.“
Ich finde Marilenas Worte absolut nachvollziehbar: Frieden ist vor allem eine persönliche Suche, eine innere Praxis, die den Geist und die Augen öffnet, um zu erkennen, dass wir alle gleich sind in unserem Wunsch, in Harmonie und Sicherheit leben zu können. Konflikte, Waffen und die Gründe, die uns zu Kriegen und Katastrophen führen – wie wir sie in diesem schrecklichen Moment erleben – sind eine verhängnisvolle Entscheidung, die die Menschheit durchaus ablehnen könnte.
Und wir waren gestern Abend alle zusammen da, um diese Konzepte nachdrücklich zu bekräftigen; um mit Entschlossenheit, aber auch mit der Energie der Freude die Worte: Frieden und Gewaltfreiheit zu verkünden.
Alle Reden am offenen Mikrofon, der Applaus, die Wärme, die die Anwesenden ausstrahlten, unterstrichen die Notwendigkeit, den Wunsch nach Frieden und Gewaltfreiheit sofort zu verwirklichen.
Dann kam der Moment, das Friedenssymbol gemeinsam als menschliche Komposition zu formen, begleitet von der gemeinsamen Lesung der ethischen Verpflichtung:
„Ich verpflichte mich, niemals andere Menschen zu unterdrücken, sondern für ihre Befreiung und die Beseitigung körperlichen und seelischen Leidens zu arbeiten.
Ich verpflichte mich, die Freiheit des Denkens, den Frieden, die Gewaltfreiheit zu fördern und andere Menschen so zu behandeln, wie ich selbst behandelt werden möchte.
Geben wir dem Frieden eine Chance.
Bleiben wir menschlich.“
Unter Applaus begann die Gruppe spontan, gemeinsam die Worte Frieden, Kraft, Freude zu rufen, mit einem immer mitreißenderen Rhythmus, getragen von den Percussions der Gruppe Piano Quarto und ihrer Musik. Der Gesang wurde zu einem Licht, einer Energie, spürbar und greifbar für alle Anwesenden.
Es war wirklich ein großartiger Moment, der, wie ich glaube, alle Anwesenden und auch diejenigen, die gerade vorbeikamen, berührt hat. Die beste Art und Weise, die Veranstaltung zu beenden, bereichert durch die Umarmungen zwischen allen und die Verpflichtung, hier nicht aufzuhören.
Frieden ist keine Hoffnung, er ist eine Praxis“, sagte ein wahrer Weiser, Tich Nath Han.
Ich füge hinzu: Gewaltfreiheit ist seine Energie, Freude und Fröhlichkeit seine Stärke.
Eine andere Welt ist in der Tat möglich, lasst sie uns aufbauen.
Ich möchte auch erwähnen, dass das Mailänder Rathaus 4 in einer Ratssitzung am Donnerstag, den 21. November, seine Unterstützung zum Ausdruck gebracht und an die Verabschiedung des Weltmarsches erinnert hat, und dass der Präsident und der Vizepräsident an einem Friedensmarsch in der Gemeinde selbst teilgenommen haben.
Ebenso möchte ich den Bürgermeistern von Garlate und Olginate (Lecco) sowie dem Direktor der Mittelschule meinen Dank aussprechen, die unter Beteiligung von Salvatore vom Mailänder Komitee, der mit den Schülern sprach und sogar an einem Umzug durch die Straßen der beiden Städte teilnahm, Initiativen ergriffen.
Schließlich möchte ich darauf hinweisen, dass am 6. Dezember im Teatro Officina in der Via Sant’Erlembardo 2 in Mailand ab 18.30 Uhr ein Abend „E SIA PACE NEL MONDO“ mit Live-Musik und Lesungen mit Massimo de Vita und Daniela Airoldi Bianchi stattfinden wird, eine Initiative, die ebenfalls mit dem Marsch in Verbindung steht.
Übersetzung aus dem Italienischen von Reto Thumiger vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!