Gewalt an Frauen gehört weltweit zu den schwerwiegendsten Menschenrechtsverletzungen und bleibt eine allgegenwärtige Herausforderung. Die COVID-19-Pandemie hat diese Situation verschärft und gezeigt, dass geschlechtsspezifische Gewalt keine Einzelfälle darstellt, sondern ein globales Problem ist, das entschlossen angegangen werden muss.

Die UN-Kampagne „Orange the World“ setzt sich für die Bekämpfung von Gewalt an Frauen ein und wird jedes Jahr zwischen dem 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, und dem 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, durchgeführt. Während der 16 Tage gegen Gewalt werden weltweit Gebäude und Wahrzeichen in Orange erleuchtet, um ein klares Zeichen gegen Gewalt zu setzen und die Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema zu lenken.

  • Eine von drei Frauen weltweit erlebt in ihrem Leben physische, psychische oder sexuelle Gewalt.
  • Etwa 250 Millionen Frauen wurden vor ihrem 15. Lebensjahr zwangsverheiratet.
  • Mindestens 200 Millionen Frauen und Mädchen wurden Opfer von Genitalverstümmelung.

Gewalt an Frauen und Mädchen zeigt sich in vielen Formen, darunter häusliche Gewalt, sexueller Missbrauch, Menschenhandel, Zwangsverheiratung, und in ihrer extremsten Form: Femizid. Femizid bezeichnet die absichtliche Tötung von Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts und ist die brutalste Manifestation des Kreislaufs geschlechtsspezifischer Gewalt.

Gewalt an Mädchen: Besonders verletzliche Opfer

Mädchen sind besonders gefährdet:

  • Eins von vier jugendlichen Mädchen erlebt Missbrauch durch den eigenen Partner.
  • Viele Mädchen werden Opfer von Gewalt innerhalb der Familie oder ihres sozialen Umfelds.

Für zahlreiche Frauen endet der Kreislauf der Gewalt in einer letzten, brutalen Tat: ihrem Mord durch Partner oder Familienmitglieder.

Orange als Symbol der Hoffnung

Die Farbe Orange steht für eine hoffnungsvolle und gewaltfreie Zukunft. Mit der Kampagne „Orange the World“ setzt die UN ein Zeichen der Solidarität und ruft dazu auf, geschlechtsspezifische Gewalt zu enttabuisieren. Auch in Österreich nahmen 2021 über 250 Gebäude an der Aktion teil und erstrahlten in Orange – darunter öffentliche Institutionen, Unternehmen und kulturelle Einrichtungen.

Eine gemeinsame Verantwortung

Die 16 Tage Aktivismus bieten eine wichtige Gelegenheit, die Verpflichtung zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu erneuern. Regierungen, Organisationen und Einzelpersonen sind gleichermaßen gefordert, Verantwortung zu übernehmen und konkrete Maßnahmen zu ergreifen.

Im Jahr 2025 jährt sich die Pekinger Erklärung und die Plattform für Maßnahmen zum 30. Mal. Dieses historische Dokument bleibt ein visionärer Plan für die Gleichstellung der Geschlechter und die Wahrung der Rechte von Frauen und Mädchen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um diese Vision mit neuem Leben zu füllen und sicherzustellen, dass kein Mädchen und keine Frau mehr Gewalt erfahren muss.