In der Zentralen Stadtbibliothek von Santa Cruz de la Sierra in Bolivien wird eine Ausstellung von Plakaten eröffnet, die von Studenten der Universidad del Valle zur Unterstützung des 3. Weltmarsches für Frieden und Gewaltfreiheit erstellt wurden. Die Ausstellung zeigt Kunstwerke, die zum Nachdenken über Frieden und Gewaltfreiheit anregen.
Von Denisse Hanna
„Die Ausstellung ist das Ergebnis eines Studienprozesses über Symbole des Friedens und der Gewaltfreiheit sowie des Verständnisses für den Wert der künstlerischen Gestaltung zur Vermittlung bestimmter Themen“, so Daniel Rodríguez, Initiator der Initiative und Professor an der Universität.
Biyú Suárez, Leiterin der Stadtbibliothek und Schriftstellerin aus Santa Cruz, freute sich über die Bemühungen der Studierenden, die „mit ihrer Sensibilität für universelle Themen, die ein Leben ohne Gewalt fördern, wertvolle Werke geschaffen haben“, und wies darauf hin, dass die Ausstellung auch in anderen Städten wie Cochabamba und La Paz zu sehen sein wird, nachdem sie in Santa Cruz Station gemacht hat.
Künstlerische Ausdrucksformen für Frieden und kulturelle Vielfalt
Rodríguez hebt die Vielfalt der Plakate und der Themen hervor, mit denen sich die Jugendlichen auseinandergesetzt haben: „Die Gewalt spiegelt sich in zahlreichen Formen wider, nicht nur in physischer Form, sondern auch in der Gewalt gegen die Natur, Kinder und Frauen und sogar in der psychologischen und wirtschaftlichen Gewalt, die ganze Völker und Gemeinschaften ausgrenzt. Es ist ein Weckruf gegen alle Formen der Gewalt, die die menschliche und soziale Entwicklung einschränken“.
Diego, einer der jungen Aussteller, betonte die Symbolik seines Werks: „Ich habe dieses Plakat vor allem mit dem Symbol des Friedens gestaltet, denn für mich ist es von grundlegender Bedeutung, dass dieser Weltmarsch uns dazu auffordert, über die Auswirkungen von Gewalt in unserem Leben nachzudenken.“ In einer Zeit, in der internationale Konflikte Schlagzeilen machen, ist die Initiative für die bolivianische Jugend, die durch Kunst einen sozialen Wandel anstrebt, von großer Bedeutung.
Camila Rojas, eine weitere Ausstellerin, kommentierte: „Wir suchten das Wort Frieden in hundert Sprachen, um die Vielfalt widerzuspiegeln. Diese Initiative zielt darauf ab, dass sich alle Menschen, unabhängig von ihrer Sprache oder ihrem Land, mit unserer Botschaft für den Frieden identifizieren können. Für Camila ist die aktuelle Weltlage ein Ansporn, ihre Vision einer geeinteren Welt zu vermitteln: „Heute, angesichts der Konflikte im Nahen Osten und in der Ukraine, wird der Frieden dringend notwendig. In Bolivien genießen wir glücklicherweise ein Maß an Frieden, das an vielen anderen Orten nicht gegeben ist.“
Kunst gegen geschlechtsspezifische Gewalt
Das Thema der geschlechtsspezifischen Gewalt war auch in dieser Ausstellung ein wichtiges Thema. María Laura Sandoval, die an der Gestaltung eines der Plakate beteiligt war, sagte: „Frauen sollten niemals schweigen. Mein Plakat stellt eine schweigende Frau dar, die versucht, all denjenigen eine Stimme zu geben, die leiden. Mit Hilfe der Kunst können wir viel darüber aussagen, dass die Gewalt gegen Frauen aufhören muss“.
Die Ausstellung ist nicht nur eine künstlerische Ausstellung, sondern auch ein Aufruf zum Handeln und Nachdenken für alle, die sie besuchen. Mit den Plakaten haben die jungen Künstler der Universidad del Valle einen Weg gefunden, sich auszudrücken und das Bewusstsein zu schärfen, einen Beitrag zum 3. Weltmarsch für Frieden und Gewaltfreiheit zu leisten und uns daran zu erinnern, dass Frieden ein Weg ist, der Tag für Tag aufgebaut wird.
Der 3. Weltmarsch für Frieden und Gewaltfreiheit
Der 3. Weltmarsch für Frieden und Gewaltfreiheit ist eine globale Mobilisierung, die am 2. Oktober 2024 begann, zeitgleich mit dem Internationalen Tag der Gewaltfreiheit und dem Jahrestag der Geburt von Mahatma Gandhi, einer Ikone des friedlichen Kampfes, sowie von Mario Rodriguez Cobos (Silo), der den ersten Weltweiten Marsch initiierte. Der Marsch wird bis zum 5. Januar 2025 andauern und durch verschiedene Länder und Städte führen, mit Aktivitäten, die den Frieden, die Menschenrechte und die Ablehnung jeglicher Art von Gewalt fördern.
In diesen drei Monaten haben sich Dutzende von Ländern der Initiative angeschlossen und Märsche, kulturelle Veranstaltungen, Workshops und Ausstellungen organisiert, um das Bewusstsein in den Gemeinschaften für die Bedeutung einer friedlichen Konfliktlösung zu schärfen. Dieser Marsch soll die Menschen nicht nur an die Notwendigkeit einer Welt ohne Gewalt erinnern, sondern auch zu konkreten Aktionen für den Frieden anregen.
In Bolivien ist die Plakatausstellung in Santa Cruz de la Sierra eine der vielen lokalen Manifestationen, die die Unterstützung junger Menschen für dieses Anliegen zeigen. Mit ihren Werken wollen die Studierenden der Universidad del Valle Botschaften der Einheit, der Toleranz und des Respekts vermitteln und ihre Stimmen mit denen der Menschen auf der ganzen Welt vereinen, die sich eine friedliche Zukunft wünschen.
Fotos von Denisse Hanna, die Übersetzung aus dem Spanischen wurde von Reto Thumiger vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!