Der erste Friedensatlas Österreichs ist unter www.friedensatlas.at ab sofort zugänglich. Das ambitionierte Projekt startet mit knapp 500 Einträgen und bietet eine umfassende Dokumentation und Unterstützung von friedensfördernden Initiativen, Personen und Strukturen.
Breite Vielfalt des Friedens aufzeigen
Der Friedensatlas stellt eine Plattform dar, die die Vielfalt und Breite des Themas Frieden verdeutlicht. Mithilfe von anschaulichen Beispielen für gewaltfreien Widerstand, wegweisende Gesetzesänderungen und das mutige Handeln von Einzelpersonen wird sichtbar, wie umfassend das Konzept von Frieden ist. Neben diesen Beispielen bietet der Atlas auch Informationen über Bildungseinrichtungen, Friedensorganisationen, Menschenrechts- und Umweltschutzinitiativen sowie Frauen*- und soziale Bewegungen. Besonders betont wird der enge Zusammenhang von Frieden mit sozialer Gerechtigkeit, fairem Umgang mit Migrant*innen, Umwelt- und Klimaschutz sowie gender- und sozialpolitischen Themen.
„Für einen dauerhaften und fundamentalen Frieden braucht es ein neues Verständnis – eines, das Frieden nicht nur als ‚Ruhezustand‘ zwischen Konflikten sieht. Der Friedensatlas soll durch Bildung und konkrete Erfahrungen mit Gewaltfreiheit ein Umdenken anregen“, erläutert Gerhard Kofler, Projektleiter und Vorstandsmitglied von Attac Österreich. Der Friedensatlas lädt Interessierte ein, das Projekt aktiv mitzugestalten und zu erweitern.
Politische Verantwortung und strukturelle Unterstützung gefordert
Die Initiatoren sehen auch die Politik in der Verantwortung, aktiv für den Frieden einzutreten. „Für Frieden brauchen wir eine engagierte Neutralitäts- und Friedenspolitik, einen Lehrstuhl für Friedens- und Konfliktforschung, Bildungs- und soziale Einrichtungen sowie einen aktiven Friedensjournalismus“, so Kofler weiter. Dafür seien jedoch staatliche Strukturen und Ressourcen erforderlich, wie beispielsweise ein spezielles Friedensbudget oder Friedensbeauftragte in Institutionen und NGOs.
Von der Vision zur Realität: Die Entstehung des Friedensatlas
Der Friedensatlas wurde von FriedensAttac und dem „Aktionsbündnis für Frieden, aktive Neutralität und Gewaltfreiheit“ (AbFaNG) ins Leben gerufen und von der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung (ÖGPB) unterstützt. Die Initiatoren hoffen, dass das Projekt nicht nur als Informationsquelle dient, sondern auch als Impulsgeber für neue Friedensprojekte und eine aktive Beteiligung der Gesellschaft.
Fazit: Der Friedensatlas ist ein wegweisendes Projekt für Österreich, das neue Perspektiven auf das Thema Frieden eröffnet und gleichzeitig zum Mitmachen anregt. Er zeigt, dass Frieden mehr bedeutet als nur die Abwesenheit von Gewalt – es ist ein vielschichtiger Prozess, der soziale Gerechtigkeit, Umweltbewusstsein und politische Verantwortung miteinander verbindet.
Attac, AbFaNG