Yuval Moav aus Kfar Neter wurde letzte Woche am Montag verurteilt, Oryan Mueller aus Tel Aviv wurde am Tag darauf und Itamar Greenberg aus Bnei Brak wurde am Mittwoch verurteilt. Alle drei werden in das Militärgefängnis Neve Ztedek gebracht. Es wird erwartet, dass sie mehrere Monate lang wiederholt vor Gericht stehen werden.

Aus der Ablehnungserklärung von Yuval Moav: „Mit meiner einfachen Handlung möchte ich mich mit meinen palästinensischen Brüdern und Schwestern solidarisch erklären. Ich weiß, dass jedes Kind in Gaza gezwungen ist, ein größerer Held zu sein, als ich es je sein werde. Ich weiß, dass es Kinder – jünger als ich – gibt, die ohne eigenes Verschulden in israelischen Gefängnissen sitzen und deren Schmerz ich nie kennenlernen werde. Ich gebe auch zu, dass ich nicht die Mehrheitsmeinung in meiner Gesellschaft vertrete. Aber ich hoffe, mit meiner Aktion die Stimme derjenigen von uns zu erheben, die auf den Tag warten, an dem wir eine gemeinsame Zukunft aufbauen können, eine Gesellschaft, die auf Frieden und Gleichheit und nicht auf Besatzung und Apartheid beruht.“

In seiner Verweigerungserklärung schrieb Itamar Greenberg: „Ich bin in einem Haredi-Haushalt in Bnei Brak aufgewachsen. Als ich 12 war, beschloss ich, in die Israelische Verteidigungsstreitkräfte (IDF) einzutreten, um ein echter Teil der israelischen Gesellschaft zu werden. Ich wollte kein Soldat sein, aber ich wollte ein Israeli sein. Jetzt, wo ich 18 bin, weiß ich, dass die Tatsache, dass der Weg in die israelische Gesellschaft über die Unterdrückung und das Töten eines anderen Volkes führt, eine große Ungerechtigkeit in unserer Gesellschaft darstellt. Eine gerechte Gesellschaft kann nicht auf Gewehrläufen aufgebaut werden“.

Aus der Ablehnungserklärung von Oryan Mueller: „Rache ist der primäre Mechanismus hinter dem Kreislauf des Blutes, und der Krieg in Gaza ist die extremste Art und Weise, wie der Staat Israel den Drang nach Rache ausnutzt, um Unterdrückung und Tod in Israel/Palästina voranzutreiben. Der Kampf gegen den Krieg ist nicht genug. Wir müssen die strukturellen Mechanismen bekämpfen, die ihn ermöglichen: den systemischen Rassismus innerhalb Israels, das Apartheid-Militärregime im Westjordanland, den Anstieg des gewalttätigen und militaristischen Extremismus unter der jüdischen Bevölkerung Israels, die Siedlungsindustrie und viele andere Faktoren.“

Seit Beginn des Krieges unterstützt das Mesarvot-Netzwerk Verweigerer wie Tal Mitnik (185 Tage im Gefängnis), Sofia Orr (85 Tage) und Ben Arad (95 Tage). Die drei Verweigerer, die diese Woche inhaftiert wurden, haben von den früheren Verweigerern Anleitung und Unterstützung erhalten.

Übersetzung aus dem Englischen von Heike Pich vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam. Wir suchen Freiwillige!