Die Kampagne “Hungern bis ihr ehrlich seid” beendet heute nach mehr als 100 Tagen in Berlin den Hungerstreik für Klimaehrlichkeit. Im Verlauf der Kampagne zeigte sich das Versagen der Medien, die Handlungsunfähigkeit und Unehrlichkeit der Regierung und insbesondere des Bundeskanzlers in der Klimakatastrophe. Die ehemaligen Hungerstreikenden rufen zur Selbstermächtigung auf.

Die Kampagne forderte von Bundeskanzler Scholz eine Regierungserklärung zur Dramatik der Klimakatastrophe: Die Klimakatastrophe ist eine extreme Gefahr für die menschliche Zivilisation. Es gibt kein CO2-Restbudget. Radikales Umsteuern ist notwendig.

Es waren acht Menschen seit Anfang März im Hungerstreik: Wolfgang Metzeler-Kick (92 Tage), Richard Cluse (77 Tage), Michael Winter (31 Tage), Adrian Lack (38 Tage), Tin (23 Tage), Titus Feldmann (25 Tage), Markus Müller (13 Tage) und Soña (3 Tage).

Die jüngste Regierungserklärung nach dem Jahrhunderthochwasser in Bayern hat deutlich gemacht: Auf Bundeskanzler Scholz können wir uns nicht verlassen. Anstatt die Wahrheit über die Klimakrise auszusprechen, bevorzugt es Scholz, über Symptombekämpfung zu sprechen, während der Fortbestand der menschlichen Zivilisation wissentlich bedroht wird. – Es gibt kein CO2 Restbudget!

Heute vor einer Woche haben die Hungerstreikenden — entgegen aller Erwartungen — angekündigt, nicht in den Trockenen Hungerstreik zu treten. Es wurde sich gegen eine weitere Eskalation entschieden, welche die Lebensgefahr in der sich die hungernden befanden, noch gesteigert hätte. Trotz einer Woche Bedenkzeit hat Scholz weder eine Trendwende im Klimaschutz eingeleitet noch das Gespräch gesucht. Daher haben wir uns entschieden, die Kampagne „hungern bis ihr ehrlich seid“, zu beenden.

Der Hungerstreik von Soña, Titus Feldmann, Adrian Lack, Marcus Müller ist ab sofort beendet. Richard Cluse, Tin, Michael Winter und Wolfgnag Metzeler-Kick befinden sich seit kurzer Zeit im Refeeding. Außerdem beendet Adrian nach 37 Tagen den schweigenden Hungerstreik und spricht während der Pressekonferenz wieder.

Es wurde klar, dass die Presselandschaft eher an Krankenhausbesuchen interessiert ist als an Inhalten und der Unterstützung hunderter Wissenschaftler*innen.

Adrian Lack: „Medien haben zu wenig berichtet und meistens die Forderungen falsch wiedergegeben. Mit unserer Deeskalation hat das Medieninteresse stark abgenommen. Auch während der Fragerunden gab es nie ein Interesse an den Fakten.“

Die Gesellschaft hat wenig Anteilnahme gezeigt und der Ausgang der Europawahlen verdeutlichen, dass Klimaschutz trotz aktueller Sturmfluten und einer desaströsen Klimapolitik, wenig Bedeutung zugutekommt.Nur Wissenschaftler:innen und einzelne Politiker:innen haben unsere Forderung unterstützt.

Wolfgang resümiert: „Die Regierung Scholz hat gezeigt, dass sie die Hungernden sterben lassen wird, sie hätte Tin und Michi sterben lassen. – Sie wird Dich und mich, sie wird mein Kind eher sterben lassen, bevor sie eine Wahrheit ausspricht, die Profitinteressen entgegensteht.“

Fakten sind die Grundlage jeder Entscheidung. Wenn die Bevölkerung nicht ausreichend über die Klimakrise aufgeklärt ist, kann es keinen Klimaschutz geben. Wir wollen nicht, dass weitere Menschen ihr Leben mit einem Hungerstreik aufs Spiel setzen. Die Politik und die Presselandschaft sollte auch ohne akute Lebensgefahr schreiben:

  1. Der Fortbestand der menschlichen Zivilisation ist durch die Klimakatastrophe extrem gefährdet.
  2. Es gibt kein CO₂-Restbudget mehr, denn es sind schon jetzt hunderte Gigatonnen zu viel CO₂ in der Luft.
  3. Wir müssen jetzt, wenn auch mit Jahren Verspätung, radikal umsteuern.

Uns ging es von Anfang an darum, diese drei Fakten in die Öffentlichkeit zu tragen.

Wolfgang Metzeler-Kick sagt abschließend: „Wenn Politik, Medien und die Umweltverbände versagen, die Weichen rechtzeitig zu stellen, ruht die letzte Hoffnung in der Selbstermächtigung der Bevölkerung.“

Die Streikenden rufen zu Protesten auf. Wolfang deutet direkt im Nachgang einen Protest des zivilen Ungehorsams an und wird von der Versammlungsfläche im Invalidenpark verwiesen.