Nach vier Wochen war der vierjährige Mohamed, der am 1. Oktober vom Gelände des Landesamt für Gesundheit und Soziales verschwunden war, tot aufgefunden worden. Ein Verdächtiger, der die Tat gestanden hat, wurde in Brandenburg festgenommen. Die Menschen, vor allem die Helfer_innen am LaGeSo, sind fassungslos. Gestern fand eine Trauerfeier für Mohamed und seine Familie statt.
Bezirksbürgermeister Christian Hanke sagte anlässlich des tragischen Todes: „Es ist alles so traurig und tragisch. Man kann keine Worte finden, wenn so junge Leben – wie das von Mohamed oder Ailan – mit einer solchen unverständlichen und unbegreiflichen Gewalttat oder durch unmenschliche Fluchtsituationen beendet werden. Es gibt keinen Sinn bei all diesem. Aber wir müssen uns – und den ach so „Besorgten“ – jeden Tag deutlich machen, daß es nicht um „Ströme“ geht, sondern um einzelne Menschen. Wir müssen unsere staatlichen und humanitären Anstrengungen noch steigern, damit Schutzbedürftigen und Hilflosen geholfen wird. Wir dürfen die Menschen, die Familien, die vielen Kinder auf der „Balkan-Route“ und im Mittelmeer nicht alleine lassen! Menschlichkeit und Solidarität und schnelle Nothilfe sind das Gebot der Stunde in Deutschland. Das ist unsere deutsche „Leitkultur“, wie ich sie verstehe. In Berlin müssen wir u.a. mehr Anstrengungen unternehmen, um besonders Schutzbedürftige – Frauen, Schwangere, Verletzte, Behinderte, Familien, unbegleitete Kinder und Jugendliche – besser zu schützen – bei der Registrierung und der Unterbringung. Die Betroffenheit in Moabit und Berlin ist sehr groß: Tausende Ehrenamtliche und Mitarbeiter_innen der Verwaltung arbeiten hart an der menschenwürdigen Unterbringung und Versorgung von Geflüchteten – und dann wird ein geflüchtetes Kind getötet. Dies erschüttert die solidarische Stadtgesellschaft, aber es darf nicht die Geflüchteten verunsichern. Wir stehen für Willkommen, Sicherheit und gleichberechtigte Aufnahme und Teilhabe in unserer Stadt und unserem Land. Aber heute bleibt nur Traurigkeit …“