Weg mit dem Auftrittsverbot für Roger Waters

Was aber hat Roger Waters mit Andrij Melnyk – früher Botschafter der Ukraine in Deutschland, jetzt stellvertretender Außenminister der Ukraine zu tun?

Einen vorläufigen Höhepunkt der in Deutschland und teilweise auch im europäischen Ausland herbei prozessierten – brutal repressiv – gestalteten Öffentlichkeit 2023 stellt die aktuelle Kampagne gegen Roger Waters dar.

„Im Februar hatten die Hessische Landesregierung und der Magistrat der Stadt Frankfurt erklärt, ein für den 28. Mai in der Frankfurter Festhalle geplantes Konzert von Roger Waters absagen zu wollen. Grund für die Entscheidung sei das „anhaltend israelfeindliche Auftreten“ des Künstlers, teilte die Stadt mit. Waters gelte als „einer der reichweitenstärksten Antisemiten der Welt“. Auch in München gibt es Bemühungen, Waters für ein am 21. Mai geplantes Konzert in der Olympiahalle abzusagen. (FAZNET – 15.03.2023)

Roger Waters vor der UNO

Und nicht nur das: Mit seiner tollen, humanistisch verankerten Rede für den Weltfrieden vor der UNO hat er selbstverständlich die Qualifizierung Putinversteher und das volle Programm abbekommen, was man heute abbekommt, wenn man das Wort Frieden und Verhandlungen in den Mund nimmt. In der Neuen Kronen Zeitung in Österreich, einer vorsichtig gesagt, stark bebilderten Zeitung, findet man allerdings eine harsche Kritik an den mittlerweile in Deutschland eingerissenen Zuständen, sinngemäß, darf man nicht einmal mehr für den Frieden sein.

Im Vokabelheft für „Neusprech“ steht unter „Frieden“ = bedeutet Putinversteher und Freund von Vergewaltigungen ukrainischer Frauen.

Komischerweise – Die FAZ verschweigt das nicht – kriechen jetzt lauter Antisemiten aus ihren Löchern, und zwar scharenweise, ihr, die ihr das lest, seid möglicherweise demnächst auch dabei.

Petition: Weg mit dem Auftrittsverbot für Roger Waters

Waters erhielt erst kürzlich prominente Unterstützung. Auf der Plattform Change.org fordern zahlreiche Musiker, Künstler, Schriftsteller und Journalisten, den Mitgründer der Band Pink Floyd doch auftreten zu lassen. Die Initiatoren der Petition schreiben, sie seien „zutiefst beunruhigt“ darüber, dass Waters von offizieller Seite „diskreditiert und zum Schweigen gebracht“ werden solle“.

Unterzeichnet wurde der Aufruf von Musikern wie Eric Clapton, Peter Gabriel, Brian Eno und Robert Wyatt, unterstützt wird Waters auch von seinem früheren Bandkollegen, dem Pink-Floyd-Schlagzeuger Nick Mason. Zu den Unterzeichnern des Appells zählen außerdem die Schauspielerin Susan Sarandon, der bekannte Sprachwissenschaftler Noam Chomsky, der Regisseur und Monty-Python-Komiker Terry Gilliam, der Maler Julian Schnabel, der Autor Norman Finkelstein und die Künstlerin Sophie Calle.“ (FAZ, 15.-3.2023)

Lasst Pink Floyds Roger Waters in Frankfurt, Deutschland, auftreten

Melnyk – bekennender Stephan Bandera Anhänger

Soweit so grässlich. Stopp, da fällt mir noch was ein oder besser einer: Andrij Melnyk

Wie alle wissen, war er mehrere Jahre ukrainischer Botschafter in Deutschland und ist derzeit Vize-Außenminister der Ukraine. Ich hatte mal gezählt: In einer Periode war er 10 Tage lang hintereinander in der Tagesschau um 20.00 Uhr mit Redebeiträgen vertreten, Kanzler Scholz mit zwei Auftritten. Im Fußball wäre das ein stattlicher Sieg.

Trotz dieses heldenhaften Sieges ist er im Kanzleramt ein- und ausgegangen: Was hat er sonst noch so zum Besten gegeben? Er ist und war – das hat er auch bis zum heutigen Tage nicht geleugnet – die Ikone der Stephan Bandera Verehrung. Wer aber ist das?

„Stephan Bandera: Nationalistenführer wird seit Regierungssturz 2014 in der Ukraine verehrt“

Bandera war ideologischer Führer des radikalen Flügels der Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN). Nationalistische Partisanen aus dem Westen der Ukraine waren 1943 für ethnisch motivierte Vertreibungen 1943 verantwortlich, bei denen Zehntausende polnische Zivilisten ermordet wurden. Bandera floh nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland, wo er 1959 von einem Agenten des sowjetischen Geheimdienstes KGB ermordet wurde.“

Roger, hast du was falsch gemacht? – Würdest du den Ansichten von Melnyk folgen, wären diese Konzerte vermutlich gesichert. Wer zum Kanzler darf, darf bestimmt auch mit seiner Band in jeder Stadt der Republik aufspielen.

Nein Roger, um dich müssen wir uns keine Sorgen machen, du bleibst bis zum letzten i-Tüpfelchen dabei – und wir bleiben bei dir.

Ich kündige ggf. eine Selbstanzeige wegen Antisemitismus an mit der Begründung, ich bin ein Follower von Roger Waters – seine Worte sind auch meine Worte.

Was heißt in Neusprech nun „Stephan Bandera“?,

der ohne Zweifel verantwortlich für Vertreibungen, bei denen Zehntausende polnische Zivilisten ermordet wurden, angesehen werden muss.

Ne, hier ist -Schluss für heute, das mag ich mir gar nicht ausmalen. Mir tut jeder Knochen einzeln weh und mein Schädel platzt gleich.

Ein Versuch:

  • Frieden bedeutet in Neusprech in der Gegenwart Krieg und Freund von Vergewaltigungen ukrainischer Frauen.
  • Antisemitismus bedeutet, eine humanistisch geprägte Friedensrede vor der UN zu halten.
  • Von Bandera zu verantwortende abertausendfache Vertreibungen zu legitimieren, qualifiziert zu mehr als häufigen Tagesschau Auftritten und geschätzten Besuchen bei Kanzler Scholz.

Wir lassen Roger Waters und uns nicht mundtot machen. Bitte nehmt die Petition wahr und unterzeichnet sie:

Link zum Unterzeichnen der Petition.


Quellen:

https://www.pressenza.com/de/2023/02/roger-waters-vollstaendige-rede-vor-dem-un-sicherheitsrat/
Hintergrundinfos und link zur Petition: https://www.pressenza.com/de/2023/03/lasst-pink-floyds-roger-waters-in-frankfurt-deutschland-auftreten/