Landesumweltamt schützt Trinkwasser nicht
Umweltschützer und die Wassertafel BB forderten das Landesamt für Umwelt wiederholt auf, seine Betriebsgenehmigung für den E-Autokonzern an die Bedingung einer Wasser-Kreislaufwirtschaft zu knüpfen. Dieser Forderung kam das LfU nicht nach und hob sogar Bestimmungen zum Schutz des Grundwassers und damit des Trinkwassers nachträglich auf. Auch wenn Tesla nun die Absicht geäussert hat, eine Aufbereitung und Widerverwendung bei der Produktion anfallender Abwässer anzustreben, fordert die Wassertafel Berlin-Brandenburg das Umweltamt auf, seiner Aufgabe die Umwelt zu schützen endlich nachzukommen!
Image Teslas als Klimaretter bröselt
Wir begrüssen die Ankündigung eines 100%-igen Wasserrecyclings für die jüngst beantragte Erweiterung der Produktionskapazität in Grünheide als einen Erfolg der Umwelt- und Wasserrechtsinitiativen, auch wenn der Eindruck sich aufdrängt, dass der E-Autokonzern hier nur den Versuch unternimmt, seinem erlittenen Imageverlust als Klimaretter entgegenzuwirken.
Brandenburgs Politiker agieren wie Lobbyisten Teslas
Der Wirtschaftsminister Brandenburgs erschien jüngst bei seinem Besuch des Teslawerkes in Texas im Werks-T-Shirt und sprach von einer „Freundschaft“, die sich während der Zusammenarbeit mit Elon Musk entwickelt habe. Ministerpräsident Woidke sicherte Musk in einem Schreiben seine unbedingte Unterstützung bei der Lösung von Wasserproblemen in Grünheide zu. Ulrike von Wiesenau kommentiert: „Es hat einen fahlen Beigeschmack, wenn Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sich bei seinem Besuch des US-Tesla-Werks in Austin (Texas) mit Fangehabe im Werks-T-Shirt zeigt und von einer „Freundschaft“ spricht, die sich während der Zusammenarbeit mit Elon Musk entwickelt habe. Vergleichbar fragwürdig ist es, dass Ministerpräsident Woidke Elon Musk in einem Schreiben seine unbedingte Unterstützung bei der Lösung von Wasserproblemen in Grünheide zusichert, obwohl nach wie vor noch Gerichte über die Eingaben von Umweltschützern verhandeln. Statt Anbiederung und vorauseilenden Gehorsam wäre es die Aufgabe der Landesregierung, ihre demokratische Kontrollhoheit wahrzunehmen.“
Teslas sind weder Klimaschützer noch Mobilitätswender
Die Wassertafel Berlin-Brandenburg stellt fest: Elektro-SUVs leisten keinen wirklichen Beitrag zur Mobilitätswende. Die Entwaldung des Berliner Südostens und die Gefährdung des Trinkwassers bedeuten das Gegenteil von Umwelt- und Klimaschutz: die grüne Lunge und der grösste Reinwasserspeicher der Millionenmetropole werden ohne nennenswerte Auflagen einer Industrieansiedlung geopfert.
Website www.wassertafel.org
Pressemitteilung Wassertafel Berlin-Brandenburg, 20.3.2023
