Ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie kritisiert die skandalösen Fukushima-Urteile vom Juni und Juli. Die Betroffenen müssen angemessen entschädigt werden und nicht die Besitzer*innen des verantwortlichen Konzern TEPCO. 2011 verlieh die Stiftung TEPCO den Dead Planet Award und stellte ihn für seine Verbrechen in Verbindung der Fukushima Nuklear-Katastrophe an den Pranger.
Im Juli befasste sich ein Gericht in Tokyo mit einer Klage von TEPCO-Aktionär*innen. Diese machten ehemalige Chefs des Konzerns für die Fukushima Nuklear-Katastrophe in 2011 verantwortlich und forderten Schadensersatz. Das Gericht sprach ihnen rund 94 Milliarden Euro zu. ethecon Stiftung Ethik und Ökonomie kritisiert dieses Urteil: Der Richterspruch zugunsten der Besitzer*innen des Konzerns lässt die tatsächlich von der Katastrophe Betroffenen im Stich!
Im Juni wurde der Konzern von einem Gericht aufgefordert Schadenersatz an die 3.700 betroffene Kläger*innen zu zahlen. Aber erstens beträgt die in diesem Urteil gewährte Entschädigung gerade mal 10 Millionen Euro, für jede Person also rund 2.700 Euro; zweitens wären die vielen Tausende Geschädigten der Katastrophe, die nicht klagen konnten leer ausgegangen. Ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die wegen Fukushima mit Schilddrüsenkrebs oder anderen Erkrankungen zu kämpfen haben. Den Aktionär*innen sprach das Gericht glatt das 900-fache zu.
Der Generalsekretär der Internationalen Gewerkschaft Doro-Chiba, Hiroyuki Yamamoto beklagte: „Dieses Urteil kann schwerwiegende Folgen für die weiteren rund 8.300 Sammelklagen von Betroffenen haben.“
Ethecon Gründer und Vorstandsmitglied Axel Köhler Schnura kommentiert: „Es ist ein unfassbarer Skandal, dass die Gerichte völlig außer Acht lassen, dass TEPCO das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi praktisch ungeschützt an den Pazifik-Strand gebaut und die japanische Regierung dies genehmigt hat. Damit tragen nicht nur die Manager, sondern Konzern und staatliche Behörden dafür die Verantwortung. Die Betroffenen müssen angemessen entschädigt werden, die Besitzer*innen des Konzerns und die Regierung müssen zahlen.“
Spendenaufruf „TEPCO stoppen! Für die Kinder von Fukushima!“
In gemeinsamer Kumpanei lassen der TEPCO-Konzern und die japanische Regierung Millionen von Menschen, darunter ca. 300 Tsd. Kinder, in den verstrahlten Gebieten rund um die GAU-Reaktoren von Fukushima ohne angemessene gesundheitliche Fürsorge. Zu Gunsten der Besitzer*innen des TEPCO-Konzerns.
Betroffene Mütter betreiben mit Familienangehörigen, engagierten Ärzt*innen und unterstützenden Bürger*innen seit 2012 die selbstverwaltete Fukushima Collaborative Clinic (FCC). ethecon fördert dieses Projekt im Rahmen der ethecon Kampagne zu TEPCO und bittet um Spenden für die Kinder von Fukushima.
Stichwort „Kinderklinik Fukushima“
EthikBank / IBAN DE58 8309 4495 0003 0455 36 / BIC GENO DEF1 ETK