Adriano hatte schon früh das Verlangen, mit seiner Hilfe und seinem Wesen ein wenig Licht in das Leben anderer zu bringen. Schon im Alter von 14 Jahren engagierte er sich für obdachlose Menschen. 2019 unterstützte er eine Organisation bei Fundraising Events in Chicago und war für über 300 Gäste zuständig. Im Juni beginnt nun sein Ehrenamt beim „Parlament der Weltreligionen“. Dort wird er den 2023 stattfindenden Kongress in Chicago mitplanen  und sich für die LGBTQI* Repräsentation einsetzen.

Wer bist du und was machst du, wenn du dich nicht gerade engagierst?

Mein Name ist Adriano und ich studiere Public Relations an einer Fernuniversität. Meine freie Zeit verbringe ich unter anderem damit zu reisen, mit meinen Liebsten zusammen zu sein und mich künstlerisch auszuleben (sei es musikalisch, poetisch oder auch in Form von Arts & Crafts).

Ich bin von Natur aus ein sehr empathischer Mensch und habe mich, so früh ich zurückblicken kann, schon von den Schicksalsschlägen vieler benachteiligter Menschen betroffen gefühlt und ein tiefes Verlangen verspürt, mit meiner Hilfe und meinem Wesen ein wenig Licht in das Leben anderer zu bringen.

Wo oder für was engagierst du dich und was sind deine Aufgaben dabei?

Begonnen hat mein Engagement im Alter von 14 Jahren in zahlreichen Suppenküchen und Food Depositories, bis ich dann im Jahr 2019 (mit 19 Jahren) in Chicago ein Ehrenamt begann – bei einer Organisation, die für sämtliche Obdachlosenheime im Umkreis zuständig ist. Dort habe ich diese unter anderem bei Fundraising Events unterstützt, um mehrere tausend Dollar zusammenzubringen oder auch Nachtschichten übernommen, in welchen ich für 300+ Gäste zuständig war.

Mein nächstes ehrenamtliches Projekt wird Mitte Juni beim „Parlament der Weltreligionen“ starten. Dieses veranstaltet weltweit eine Zusammenführung von Stellvertretern der vielen unterschiedlichen Religionen unserer Welt. Es werden Konflikte diskutiert, die Arbeit im spirituellen Bereich gefeiert und gefördert, sowie Gemeinsamkeiten besprochen, um leichter in Frieden und Harmonie zusammenleben zu können.

Hier werde ich in Zusammenarbeit mit der PR/Communications Abteilung den 2023 stattfindenden Kongress in Chicago planen. Darunter fällt z.B. verschiedene Story-Trends zu recherchieren, um die aktuellen religiösen & kulturellen Konflikte und Auseinandersetzungen zwischen den Nationen unserer Welt zu identifizieren. Abgesehen davon werde ich Ideen sammeln und mitentscheiden, welche dieser Themen in den verschiedenen Publikationen des Parlaments veröffentlicht und welche auf dem Kongress besprochen werden sollten. Außerdem werde ich mich für die LGBTQI* Repräsentation einsetzen und Verbindung zwischen Glauben und der Community herstellen.

Wieso engagierst du dich?

Engagement gibt mir Sinn und Hoffnung. Meiner Meinung nach müssen wir junge Menschen besonders aktiv unseren Teil zur Veränderung dieser Welt beitragen. Letztendlich liegt es an uns, die Zukunft zu formen und zu bestimmen wie diese auszusehen hat. Wenn wir zum Beispiel die Ungerechtigkeit in unserem System eliminieren möchten, unsere Umwelt präservieren und vor allem verbessern möchten, oder wie in meinem Fall den Traum haben, dass wir als Welt mit all unseren verschiedenen (dennoch wunderschönen) Glauben, Religionen und Werten unsere Gemeinsamkeiten finden müssen, um friedlich miteinander leben zu können… dann sind wir (besonders als Generation Z) mit dafür zuständig, uns für diese Themen zu engagieren, dafür einzustehen und Bewusstsein zu verbreiten.

Dieses Engagement kann in jeglicher Form geschehen und auch die kleinste Hilfe zählt.

‍In einem Wort: Engagement ist

Nächstenliebe

Und zum Schluss: Hast du vielleicht eine schöne/lustige/inspirierende……Geschichte während deines Engagements erlebt? Wenn ja, teile sie doch gern mit uns:

Während meines Engagements im Obdachlosenheim war ich immer wieder erstaunt von der bedingungslosen Hoffnung und dem Ehrgeiz, mit welchem die Gäste täglich den Morgen begrüßen. Verstoßen von der Gesellschaft, werden sie stetig mit voreingenommenen Meinungen und Diskriminierung konfrontiert und haben dennoch nie ihren Glauben an sich selbst oder die Menschheit verloren. Sie sind täglich auf der Suche nach Arbeit, einer Bleibe oder einem Sinn… und sind dazu noch so unglaublich dankbar für uns Volunteers.

Viele denken, dass obdachlose Menschen faul wären oder sich nicht genug anstrengen, um etwas aus sich zu machen… Diese Ansicht ist weit entfernt von der Realität! So viele von unseren Mitmenschen erleben traumatische Ereignisse in ihrem Leben, von denen sie sich nur schwer erholen können oder sind von Schicksalsschlägen betroffen, von denen Außenstehende nie etwas wissen könnten. Insbesondere wenn Menschen selbst privilegiert aufwachsen aufgrund materieller Güter, ihrer Hautfarbe und/oder Herkunft ist es für einige schwer, sich in bestimmte Situationen hineinzuversetzen. Wenn wir als Menschen dennoch kollektiv (& ohne Voreingenommenheit) wenigstens 10 Minuten unserer Zeit einander widmen würden, um uns zuzuhören, auszutauschen und gegenseitig zu informieren… wäre diese Welt meiner Ansicht nach ein viel, viel besserer Ort.

‍Adrianos Engagement hat dich inspiriert? Dann finde auch DU dein Herzensprojekt und mach die Welt ein kleines Stückchen besser. Jetzt in der App von letsact nach Engagementmöglichkeiten in deiner Umgebung suchen.

Volunteer des Monats: Engagement ist Nächstenliebe

(Bild: Adriano)


Das Interview wurde geführt von Charis Antolovic für letsact – Volunteering-App für Deutschland

Der Originalartikel kann hier besucht werden