Das Bewusstsein leugnet weiterhin die Realität über das, was gerade geschieht. Dieses Verbrechen und der schreckliche Fehler der russischen Macht sind eine direkte Folge einer Reihe von zuvor kalkulierten kriminellen Handlungen des Westens. Dieser träumt, entgegen der vielen heuchlerischen Proteste, die heute dort ertönen, seit vielen Jahren von diesem Szenario. Die ukrainische Armee wehrt sich, während der Westen bereit ist, bis zum letzten Ukrainer gegen Russland zu kämpfen, um dann die Kontrolle über ein schwelendes Schlachtfeld bis nach Wladiwostok zu übernehmen und so in unseren barbarischen Ländern eine Demokratie wie im heutigen Libyen zu errichten.
Es ist sehr schwierig, fast unmöglich, angesichts des gegenwärtigen Schreckens keine gerechtfertigte Empörung und keinen bleibenden Schock zu empfinden, um sich ein vollständiges Bild von allem jenseits des Schlachtfelds machen zu können, um die gesättigten und zufriedenen Fassaden der Puppenspieler sehen zu können. Wir wurden alle zurück in die Vergangenheit geworfen, um uns vom Verständnis der für uns vorbereiteten Zukunft abzuhalten. Dieser Krieg hat nicht gestern begonnen und wird von dem System, das die Welt regiert, überall und gleichzeitig gegen die gesamte Menschheit und mit allen Methoden geführt. Dies ist der wahre „hybride Krieg“. Er findet nicht gegen Länder und nicht gegen ihre Regierungen statt, sondern gegen die Menschlichkeit und seine Interessen sind ausschließlich wirtschaftlich. Sonst würde Swift für ganz Russland abgeschaltet und nicht nur für bestimmte Teile, die den Interessen des Westens nicht schaden.
Wie immer ist der Westen im Kampf für die gerechte Sache bereit, die Bevölkerung ganzer Länder zu opfern, aber keinen Cent seiner potenziellen wirtschaftlichen Profite. Der aktuelle Krieg zwischen Russland und der Ukraine verspricht ein nahezu ideales Geschäft zu werden.
Wir wurden in die Welt von gestern hineingeboren und durch die Bücher, Filme und Geschichten von gestern erzogen. Die Logik der heutigen globalisierten Welt ist so anders, dass manchmal die Gesetze und Argumente, die unser Bewusstsein gewohnt ist, nicht funktionieren, genauso wie sich die Zeit, die im Kosmos vergeht, von der auf der Erde unterscheidet.
Viele werden sich an die Metapher eines kleinen Fisches in einem Aquarium erinnern, der ein Gesicht auf der anderen Seite des Glases nicht richtig erkennen kann. Beim Versuch, die Bedeutung der heutigen Tragödie zu verstehen, sehe ich uns als kleine Fische, die in einem Aquarium auf einem von Bomben erschütterten Tisch herumschwimmen: ein ukrainischer Nationalist, der bereit ist, sein Leben für sein Land zu geben, welches von einer ausländischen Armee angegriffen wird. Ein Russe, der davon überzeugt ist, dass es keinen anderen Ausweg gibt, um sein Volk vor der Begierde und Provokation des Westens zu verteidigen. Ein linker Aktivist mit seinen Dogmen und Versuchen, Faschismus und Kapitalismus (und vor allem den globalen Fernsehbildschirm) zu bekämpfen, dem nun einfach die Argumente ausgegangen sind. Sie alle leben in einer Welt, in der jemand von Zeit zu Zeit Futter durch seine Finger rinnen lässt, die Temperatur und die chemische Zusammensetzung des Aquarienwassers reguliert.
Wir müssen eine andere Sichtweise etablieren. Für Unternehmen und Finanzkapital in der heutigen Welt gibt es keine Grenzen, sondern nur für die Bürger, die für ihre Interessen sterben. Kriege sind zwangsläufig eine Jahreszeit in der kapitalistischen Wirtschaft, um die reichen Industrieländer aus immer wiederkehrenden Krisen herauszuholen. Und vielleicht ist diese Krise kein Teil des Zyklus, sondern endgültig. Dies ist eines der wenigen Dinge, die von dieser Seite des Aquarienglases bereits deutlich werden. Wie kann die Menschheit aus diesem blutigen Weltspektakel herauskommen? Vielleicht sollten wir erst einmal ein großflächiges, kollektives Verhalten lernen, das der Logik des Systems nicht folgt. Nicht mehr auf die Reize und Emotionen reagieren, die uns von oben zugeführt werden und die uns so berechenbar machen.
Der russische Krieg gegen die Ukraine ist kriminell, ebenso wie die unendlich feige Rolle des Westens, der die Dauer und Verluste für uns alle zu maximieren versucht, um endgültig Kontrolle über den gesamten postsowjetischen Raum zu erlangen. Er ist Teil eines sehr durchdachten und detaillierten Plans, genau wie der der Technik der Gasöfen der Konzentrationslager. Heute ist nur eines wichtig: uns nicht in den Zug bringen zu lassen, der dorthin fährt, der für uns alle bestimmt ist.
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Lena Rixinger vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!