In den ersten Monaten des Jahres 2020 überraschte das Virus weltweit Regierungen, auch die deutsche Staatsverwaltung. Bereits im Dezember 2019 informierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass eine Virus- Epidemie unterwegs sei. Die Politiker hatten vergessen, dass die Menschen seit je her von Viren umgeben sind. Manche auch mit tödlichen Gefahren, wie Pest, Cholera u.ä. Viren sind Teile der Natur. Die Vorsorgeforschung gegen Viren war in allen Ländern offensichtlich unzureichend.
Eilig wurden Maßnahmen vieler Art angeordnet. Hochkonjunktur hatten Virologen, Immunologen, Laboreinrichtungen, die Krankenhäuser und die Gesundheitsverwaltungen. Die Bevölkerung musste Einschränkungen hinnehmen, wie auch die Wirtschaft litt. Trotz großer Anstrengungen im Verlauf von zwei Jahren befällt das Virus mit Mutationen weiterhin die Menschen. Am 22.1.2022 wurden in Deutschland 133 000 neue Fälle gemeldet.
Die erste fatale Folge der Epidemie waren Menschenleben. Eine zweite ist die Kostenlawine resultierend aus der Bezahlung des Impfstoffes, für Behandlungen und Maßnahmen zur Eindämmung, vor allem für Ausgleichszahlungen, die die Wirtschaft fordert. Die Bevölkerung wird – wie üblich – die Summe der Staatsschulden bezahlen müssen. Inflationsraten haben sich infolge der Preissteigerungen bereits verdoppelt. Mit anschwellenden Flüchtlingswellen sucht die Bevölkerung der Entwicklungsländer Auswege. Dazu kommt, dass nur 6 % des Impfstoffes der großen Pharmaindustrie über den Covax-Mechanismus der UNO in armen Ländern ankommen.
Die Größe der Gefahren aus der Verletzung der sozialen Sicherheit lässt sich aus der Rede des amtierenden Präsidenten des Weltsicherheitsrates, M. Lopèz Amador, am 9. November 2021 erkennen. „Das Recht auf Leben und Sicherheit ist die solideste Grundlage, begleitet von Stabilität und Frieden“ (Zeit-Fragen, Nr.25/26 2021). Die deutsche große Nichtregierungsorganisation OXFAM erinnert die Regierung und Wohlhabende daran, dass die Pandemie die Ungleichheit verschärft. Die Vermögen der zehn reichsten Milliardäre hätten sich seit Ausbruch der Seuche verdoppelt, während 160 Millionen Menschen zusätzlich in Armut geraten sind. Eine begrenzte Vermögenssteuer für Ausgewählte sollte in dieser Situation ohne Not per Gesetz eingeführt werden (Berliner Zeitung v. 18.1. 2022). Xi Jinping, Präsident der VR China, spricht von katastrophalen Auswirkungen weltweit. Staatliche Konfrontationen hindern die Abschaffung sozialer Probleme (dpa, AFP, 18.1.2022).
Eine dritte Folge von COVID-19 sind Unruhen in der Bevölkerung. Teile sehen ihre Freiheit durch Maßnahmen der Regierung bedroht. Der Schul- und Kulturbetrieb leidet. Das Gesundheitswesen ist in ganzer Breite überlastet. Die Verlagerung der Arbeit aus Verwaltungen aller Bereiche, der Universitäten und Schulen erforderten grundsätzliche Veränderungen des häuslichen Familienlebens. Gewerkschaften drohen mit Warnstreiks, Angesichts der Preissteigerungen und Inflationszahlen. Kurzarbeit verschlechtert die Situation. Sie ist keine Lösung für längere Zeiten.
Die Politiker der Ampelregierung und der Opposition stehen in der Zeitperiode nach der Epidemie vor zwei weiteren Aufgabenkomplexen: Sozialverträgliche Verteilung der Rückzahlungen der Haushaltsschulden in den Gesetzeswerken unterbringen und die Festlegung neuer Schwerpunkte für die Vorsorgeforschung in den Bereichen Klima, Gesundheit. Hauptaufgabe bleibt die Klimapolitik. Der gegenwärtig forcierte Spannungsaufbau zu Russland und der VR China liegt außerhalb humaner Vernunft und Verantwortung für die Zukunft. Der Wettbewerb nach den Regeln der friedlichen Koexistenz ohne Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer sowie der Ausbau der Demokratie sollten in unserer EINEN WELT mit ihren Klimaproblemen die Priorität besitzen.