Nach heftigen Protesten in den sozialen Netzwerken und der landesweiten Mobilisierung am letzten Freitag gegen die Privatisierung von Lithium beklagte der amtierende Präsident Sebastián Piñera in einer öffentlichen Erklärung: „Chile ist das Land mit den größten Lithiumreserven der Welt. Wir waren der führende Lithiumproduzent der Welt. Das sind wir nicht mehr“.
Zur Verteidigung der viel kritisierten Lithium-Ausschreibung, die in der letzten Phase seiner Amtszeit durchgeführt werden soll und die von sozialer und politischer Seite heftig in Frage gestellt wurde, sagte er, das Angebot an einheimische und internationale Unternehmen, die Ressource zu erkunden, schließe die eventuelle Gründung einer nationalen Lithiumgesellschaft in der Zukunft nicht aus. „Das ist machbar“, sagte er.
Er betonte, dass „Chile das Land mit den größten Lithiumreserven der Welt ist, wir haben etwa 40 % der weltweiten Reserven. Dieses Mineral ist heute für die kommende Gesellschaft, für die Bekämpfung des Klimawandels und für die Elektromobilität unerlässlich. Für alles, was wir brauchen werden, wird Lithium ein grundlegendes Element sein“.
In diesem Zusammenhang stellte er klar, dass „wir als Regierung, nachdem wir gesehen haben, dass die Lithiumproduktion in Chile stagniert (…), beschlossen haben, einen strategischen Plan für die Nutzung von Lithium aufzustellen, und wir haben ein internationales Ausschreibungsverfahren für 4 % der Lithiumreserven in unserem Land eingeleitet“.
Genau dieses Ausschreibungsverfahren wird nun stark in Frage gestellt. Auf Nachfrage von Journalisten verwies Piñera kurz auf das Treffen zwischen dem Team des designierten Präsidenten Gabriel Boric und dem Doppelminister Juan Carlos Jobet, bei dem „wir ihnen die ganze Situation erklärt haben“.
„Wir streben eine Verständigung und eine Einigung an, denn das Lithium gehört uns allen, es muss die Lebensqualität für alle verbessern“, schloss er.
Übersetzung aus dem Englischen von Margit Staltmayr vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!