Die Inflation hat wieder 2 % erreicht. Da sind WIR aber froh, darauf ist doch das ganze heutige Geldsystem aufgebaut. Eine jährliche Höhe von ca. 2% sollte im Allgemeinen für Preisstabilität sorgen.
Der Begriff Inflation stammt aus der Volkswirtschaftslehre und bezeichnet die Veränderung des Verbraucherpreisindex zu einem vorangegangenen Vergleichszeitraum (Monat oder Jahr). Dieser Preisanstieg sollte durch eine Veränderung des Austauschverhältnisses von Güter- zu Geldmenge verursacht werden, wenn sich die Geldmenge erhöht, ohne dass gleichzeitig die Produktion von Gütern im selben Maße zunimmt. Eine Inflation von 2% zu schaffen, das sollte die wichtigste Aufgabe der Europäischen Zentralbank sein. Man glaubte, über die Festlegung der Zinsen die Inflationsrate des EURO steuern zu können. Aber schon bei der großen Bankenkrise war ein Zusammenbruch durch eine Zinsänderung nicht zu korrigieren.
Die zuständigen Wirtschaftsfachleute waren derzeit der Meinung, dass die Gesamtwirtschaft mit Zinsen auf einem konstanten Level gehalten werden könnte. Immer nur waren es wirtschaftliche Interessen, die hinter solchen Festlegungen standen. Wie soll so etwas wohl bei einer Gemeinschaftswährung funktionieren. Und nie stand bei diesen Satzungen der Mensch im Vordergrund. Und von dieser Art Regulierung ist man bis heute nicht abgewichen ist. Langsam steigende Preise sollten Verbraucher und Unternehmer ermutigen, immer neue Anschaffungen zu tätigen und nicht aufzuschieben. Nach dem Motto: Lieber jetzt zugreifen, als später mehr bezahlen. Damit stand immer das Wirtschaftswachstum im Vordergrund aller Regierungen. Und auch noch heute, da es eigentlich nichts Wichtigeres geben dürfte, als mit Allem sparsam umzugehen, ist man von dieser Einstellung nicht abgewichen. Aber als sich dann die Coronakrise ausbreitete, funktionierte in dieser Richtung dieses ganze System nicht mehr. Jetzt war auf einmal jede Größenordnung an Geld genehm.
Nachdem dann für längere Zeit die Zinsen von der EZB auf NULL Prozent gesetzt worden waren, sprang die Wirtschaft auch nicht an. Es blieb die Nachfrage nach Investitionen aus. Dagegen gab es durch die EZB Aufkäufe von Anleihen, die gar nicht erst in der Öffentlichkeit bekannt wurden. Als das Alles nicht einen Funken Nachfrage erzeugt hatte, hat die EZB noch einen weiteren Schritt zur Belebung des Prozentsatzes der Inflation gewagt. Sie belegte die Zinsen für Banken mit Negativ-Zinsen und wollte so veranlassen, doch endlich sich intensiver um die Geldnachfrage zu kümmern. Und die Folge war, es tat sich nichts. Aber alle Regierungen brauchten und brauchen immer noch mehr Geld, damit die Auswirkungen der Pandemie von den Regierungen abgefedert werden konnte. Die Steuereinnahmen waren durch die wirtschaftlichen Einschränkungen natürlich zurück geblieben.
Es zeigt sich, dass auch von dieser Seite dieses Geldsystem nur Nachteile hat. Das Regulativ mit den Zinsen hat auf der ganzen Linie versagt. Auch wenn die Inflation stets in der Größenordnung von 2% geblieben wäre, so hätte es wohl nur der Wirtschaft gedient, geschädigt hat es immer die Normalverbraucher, deren Lohnsteigerung stets um Monate oder länger erfolgte. Als Gemeinschaftswährung erschwert es jedes Miteinander, schon deshalb, weil auch hier wirtschaftliches Verhalten so unterschiedlich ist. So sind immer in dem Land mit geringerem Wirtschaftsaufkommen dessen Bürger die Leidtragenden. Hier treffen so auch noch zwei Handicaps aufeinander, die Gemeinschaftswährung und dieses für die meisten Menschen so schädliche Geldsystem.
Dagegen haben gerade während der Pandemie die ganz großen Kapitalgesellschaften zu dieser Zeit ihre großen Geschäfte – Milliarden – gemacht. Und immer noch spielen die Börsen eine wichtige Rolle. Bei ansteigenden Kursen handelt es sich doch immer nur eine Umverteilung von arm nach reich.
Und solch ein System, bei dem die Umverteilung von arm nach reich allein die Ursache im Geldsystem zu suchen ist. Wo man glaubt, über die Inflation ein Geldsystem im Griff zu haben. Wo man auf Kosten der nachfolgenden Generation so viel „Schuldgeld“ produziert. Es fehlt daher auch jede Voraussetzung für ein besseres Miteinander. Mit Zinsen ist kein Staat zu machen. Und noch viel wichtiger, es ist auch nicht in der Lage, die Klimakrise zu bewältigen. Wenn dieses Geldsystem beibehalten wird, werden die Nachkommen sogar doppelt belastet, einmal durch die Klimakrise und zum Anderen auch noch wegen der anstehenden Tilgung. So viel Anstand sollten wir noch haben und dieses System schnellstens beenden.