Das nationalsozialistische Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau gilt als weltweites Symbol für den Holocaust. Am 27. Januar 1945 befreien Soldaten der Roten Armee die Konzentrationslager von Auschwitz. Es jährt sich die Befreiung des Vernichtungslagers zum 76. Mal.
Es ist erstaunlich wie die heutigen Mainstream-Medien und konservative Politikerinnen und Politiker in Deutschland, es wieder einmal geschafft haben, die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz und den Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus unter #WeRemember öffentlich publik zu machen und zu gedenken, aber die Befreiung durch die Rote Armee der Sowjetunion dabei wegzulassen bzw. nicht zu erwähnen.
„Es war uns klar, dass etwas Schreckliches über diesem Ort lag: Wir fragten uns, wozu all die Baracken gedient hatte, die einen seltsamen Geruch verströmten“ erinnert sich ein Soldat der Roten Armee an den Tag, als er erstmals Auschwitz betrat. Das war am 27. Januar 1945. Im größten Vernichtungslager der Nazis waren bis dahin zwischen einer und zwei Millionen Menschen ermordet worden, entweder durch Gas, Arbeitslager, Entkräftung, Krankheiten oder Laborversuche. Auschwitz steht daher exemplarisch für den Holocaust, dem Völkermord an den Juden, aber auch für die Ermordung an den Sinti und Roma sowie politischen und geistlichen Häftlingen. Überlebt haben nur wenige, in Auschwitz selbst trafen die sowjetischen Soldaten nur noch 7600 lebende Häftlinge an. Seit 1996 ist der Tag ihrer Befreiung ein Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus.
Die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano und Mitglied des VVN erklärte die Ermordung politischer Häftlinge so: „Ja, warum sind denn Kommunisten und Sozialdemokraten so stark verfolgt worden? Weil sie die Ersten waren, die von der NSDAP verfolgt worden sind! Viele sind in Gefängnissen und Konzentrationslagern umgebracht worden. Sie gehörten zu den wenigen, die gegen die Nazis organisiert gekämpft haben. Was kann gemeinnütziger sein als Antifaschismus? Es ist eine wichtige Arbeit für unsere demokratische Gesellschaft.“
Bei einer Gedenkfeier für die ermordeten Sinti und Roma Europas am Mahnmal in Berlin sagte die Auschwitz-Überlebende Zilli Schmidt dazu: „Kinder, ihr müsst sehr stark sein und sagen, was die Nazis mit den Sinti und Roma gemacht haben. Die sind alle vergast worden, meine ganze Familie, meine ganzen Menschen.“
Die Halle der Namen des Holocaust – Yad Vashem
„Um die Erinnerung an sie in ihrem Heimatland zusammen zu tragen und ihnen ein Denkmal und einen Namen (Yad Vashem) zu errichten…“ wurde in Jerusalem die Gedenkstätte „Yad Vashem“ zur Erinnerung und an das Gedenken der sechs Millionen jüdischen Opfer des Holocaust errichtet.
„Es soll nicht eine einzige Person geben, die den Namen von Brüdern, Schwestern, Verwandten, Lehrern und Klassenkameraden, Freunden und Bekannten, die vernichtet wurden, kennt und ihn nicht schriftlich niederlegt. Ein Name ist eine Quelle von Kraft, ein Name und ein Denkmal, Yad Vashem,“ so steht es auf den Eingangstafeln geschrieben.
Das „Museum zur Geschichte des Holocaust“ dokumentiert in neun unterirdisch angelegten Galerien die Geschichte der Judenverfolgung. Anhand von Videoinstallationen, Fotografien, Exponaten, Dokumenten und Kunstwerken wird der Völkermord an den europäischen Juden dargestellt. Die Ausstellung ist chronologisch geordnet und beginnt beim jüdischen Leben in Europa vor dem Holocaust. Sie leitet dann über zu dem aufkommenden Nationalsozialismus und die Zerstörung jüdischen Lebens, die Ghettos bis zur Internierung in Konzentrationslager und Vernichtungslager wie Auschwitz. Über Jahre hinweg wurde hier das Sammeln der Opfer des Holocaust und ihre Verschriftlichung auf Gedenkblättern zu einem zentralen Element des Holocaustgedenkens in dieser Gedenkstätte.
Während der letzten Jahre wurden diese Gedenkblätter gescannt und digitalisiert, so entstand die zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer. Damit liegt der gegenwärtige Stand der Anzahl von Namen in der Datenbank bei drei Millionen.
Im Neuen Museum für Holocaustgeschichte werden die Gedenkblätter in der Halle der Namen aufbewahrt, die das Ende des historischen Narratives bildet (siehe Foto) In dieser großen runden Halle, die etwa 10 Meter nach oben ragt, sind etwa 600 Fotografien von Holocaustopfern und Fragmente der Gedenkblätter ausgestellt. In dem kreisförmigen Magazin, in dem offen sichtbar alle bis heute gesammelten Gedenkblätter aufbewahrt werden, ist Platz für jeden Einzelnen.
„Jeder Mensch hat einen Namen“, in der am Holocaust – Gedenktag Hunderttausende von Opfernamen an verschiedenen Orten weltweit verlesen werden.