Vom 15. bis 18. Oktober wird das Internationale Uranium-Film-Festival, das in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert, insgesamt 14 Spiel- und Dokumentarfilme aus 10 Ländern in Berlin im Kino in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg zeigen.
„Aufgrund der Corona-Pandemie hatten wir leider unser Festival in Rio de Janeiro vergangenen Mai absagen müssen. Statt wie geplant in Rio, werden wir nun in Berlin unser Jubiläum mit internationalen Filmemachern und – so hoffen wir – einem großen und begeisterten Berliner Publikum feiern“, so Festivaldirektor Norbert G. Suchanek.
Das Uranium-Film-Festival ist ein globales Projekt gegen das Vergessen: „Wer sich nicht seiner Vergangenheit erinnert, ist verurteilt, sie zu wiederholen“, schrieb der Philosoph George Santayana. Der von Atombomben ausgelöste Horror von Hiroshima oder Nagasaki, atomare Unfälle wie Tschernobyl oder Fukushima oder die schrecklichen Folgen von Uranmunition im Irak oder auf dem Balkan dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Das Festival wurde einige Monate vor dem Reaktorunfall von Fukushima in Rio de Janeiro gestartet, als der Unfall von Tschernobyl bereits fast vergessen war.
Pressenza, die Nachrichtenagentur für Frieden und Gewaltfreiheit und Mitglied der internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) gratuliert dem Uranium-Film-Festival zum 10-jährigen Bestehen und seinen wertvollen Einsatz, um auf die größte Gefahr aufmerksam zu machen, die die Menschheit neben dem Klimawandel bedroht – Atomkrieg und atomare Katastrophen.
Wie das Festivalteam auf seiner Webseite schreibt, ist Radioaktivität unsichtbar, hat keinen Geschmack, keine Farbe, keinen Geruch. Um so leichter verschwindet diese Gefahr, die wie ein Damoklesschwert über der ganzen Menschheit hängt, aus dem öffentlichen Bewusstsein. Das Medium Film ist das beste Mittel, um diese unsichtbare Gefahr sichtbar zu machen. Und ein Filmfest ist das beste Mittel, um diesen Filmen zu einem breiten Publikum zu verhelfen.
Insbesondere freut es uns, das Pressenza mit dem Dokumentarfilm “Der Anfang vom Ende der Atomwaffen“ einen eigenen Beitrag zum vielfältigen Jubiläumsprogramms des Festivals stellen darf.
Dieser Dokumentarfilm führt die Zuschauer durch eine kurze Geschichte über die Bombe und den Anti-Atom-Aktivismus, der seit ihrer Erfindung für die Abschaffung von Atomwaffen kämpft. Er berichtet über die humanitäre Initiative, die das dominante Narrativ der Sicherheit erfolgreich in Frage gestellt hat und die historischen Schritte, die seit 2010 unternommen wurden, um einen Traum Realität werden zu lassen – das völkerrechtlich bindende Verbot von Atomwaffen. Schließlich zeigt der Film, was alle tun können, um das Inkrafttreten des Vertrags zu unterstützen und Atomwaffen zu stigmatisieren, bis sie endgültig abgeschafft sind. Der Produzent des Filmes, Tony Robinson, steht nach der Vorführung dem interessierten Publikum für Fragen zur Verfügung.
Festivalwebsite und Programm: www.uraniumfilmfestival.org