Bassem Youssef: „Angst hat keine Zukunft“

Ägyptischer Politsatiriker auf dem Global Media Forum

„Satire war unsere Waffe, um die Lügen und Phrasen zu entlarven, die dazu benutzt wurden, das Volk zu kontrollieren.“ Das sagte der ägyptische Politsatiriker Bassem Youssef auf dem Global Media Forum der Deutschen Welle in Bonn.

Youssef hatte seine wöchentliche Talkshow „Al Bernameg“ trotz großer Popularität aus Angst um seine Sicherheit eingestellt. Vor vollbesetztem Plenum im World Conference Center Bonn sprach er über die Hintergründe – das Schlüsselwort in seiner Botschaft: Angst. „Angst verkauft sich, Angst schüchtert ein, Angst bringt Menschen dazu, gegen ihre ehrlichen Überzeugungen zu handeln“, so der Satiriker, dessen Sendung seit Februar auch die Deutsche Welle im arabischen TV-Programm ausgestrahlt hat.

Youssef kritisierte, dass sich diejenigen, die die Angst schürten, hinter der Religion versteckten, um die Massen zu manipulieren. Angst sei auch ein Wegbereiter des Faschismus gewesen, so der Satiriker. 60 Jahre später seien diese Mechanismen immer noch gültig. „Angst arbeitet, Angst ist ein Gewinner, aber Satire und Comedy können eine der wenigen Gegenmittel sein, um die Angst zu bekämpfen“, so Bassem Youssef auf der Medienkonferenz der DW. Bis Mittwoch diskutieren Experten aus rund 100 Ländern über das Thema „Von Information zu Partizipation – Herausforderungen für die Medien“.

Er blicke optimistisch in die Zukunft, denn die heutige Welt sei eine ungemein junge. Überkommene Mechanismen der Macht würden bei jungen Menschen nicht mehr verfangen. „Die Propaganda, die noch bei ihren Eltern funktioniert hat, ist nicht mehr in der Lage, sie einzuschüchtern“, sagte Youssef. „Angst hat keine Zukunft, sie kann keine Staaten aufbauen, nur zerstören“, so Youssef, der seinen Widersachern zurief: „In den Geschichtsbüchern werdet ihr verlieren, in den Herzen der Jungen habt ihr bereits verloren!“

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