Wir müssen intensiver und gemeinsamer der Kriegsgefahr in der Welt begegnen und uns mit größerer Energie und mit mehr internationalen Aktionen in die Menschheitsfrage Krieg-Frieden einmischen. Dies war das einheitliche Votum aller TeilnehmerInnen des größten internationalen Friedensereignisses 2014, das über Pfingsten mit mehr als 190 Workshops und vielen Kulturveranstaltungen sowie einem großen Jugendcamp in Sarajevo stattfand.
„Frieden ist möglich“ – dies war die gemeinsame Stimmung auf der Eröffnungszeremonie des internationalen Peace Events 2014 am Freitag, dem 6. Juni 2014 in Sarajevo. Wir wollen „nie mehr Krieg und Konflikte sind friedlich zu lösen“ – war die Botschaft der mehr als 900 Menschen und Friedensaktivisten aus insgesamt 32 Ländern.
Die von namhaften internationalen und nationalen Gästen besuchte Veranstaltung prägte die gemeinsame Sorge um den Frieden angesichts zunehmender internationaler Konfrontationen, aber auch die Gewissheit – als eine Lehre aus der Geschichte – friedliche Konfliktlösungen sind möglich und der einzige Ausweg, Kriege zu vermeiden. Dies muss politisch gewollt und von den Menschen, die sich weltweit nach Frieden sehnen, durchgesetzt werden.
Die Friedensbotschaften von Friedensnobelpreisträgerin Mairead Maguire, Noam Chomsky, Hildegard Goss-Mayr, Verdiana Grossi, Chico Whitaker, Jasmila Zbanic mit ihrem tiefen inhaltlichen Impact, emotionaler Geladenheit und einzigartiger Expressivität, verbanden sich im Programm mit den ausdrucksstarken Peace Messages vieler bosnischer Schüler_innen und Student_innen, die gemeinsam nach Frieden streben und sich aktiv dafür einsetzen. Der traditionelle Gesang des Sarajevo-Chors „Pontamina“ und die lebendigen Rhythmen der jungen Musikanten aus der Gruppe „Balsica“ voller Kraft, Lebensfreude und positiver Energie haben das nationale und internationale Publikum begeistert.
„We need to accept and celebrate diversity and otherness“ waren auch die Worte von Mairead Maguire, die an alle Teilnehmende des Peace Events appellierte: „Let the Sarajevo, where peace ended, be the starting point for the bold beginning of a universal call for peace through the wholesale abolition of militarism“. Immer wieder wurde die Bedeutung des UNESCO Programms “Kultur des Friedens” als alternatives Programm zu Krieg und Militarisierung betont. Oder wie es Ingerborg Breines vom International Peace Bureau (IPB) ausdrückte: „ohne non-violent actions geht es gar nicht“.
Alle Diskussionen fanden in der Atmosphäre großer Solidarität, gegenseitigen Respekts, Verständnisses und des Von-einander-Lernens statt. Beispielhaft wurde das friedliche Zusammenleben vorgelebt und auf der großen Kulturveranstaltung gefeiert. Intensiv wurde über Alternativen zum Militarismus nachgedacht.
Eine besondere Bedeutung hatte sicher auch die Solidaritätsveranstaltung für die Flutopfer in der Region, an der mehrere Gruppen aus Bosnien-Herzegowina, aber auch Manfred Maurenbrecher aus Deutschland teilnahmen. Beeindruckend war auch das Erinnerungskonzert an Pete Seeger, das am Sonntagabend als Open Air Konzert durchgeführt wurde.
Viele Überlegungen für gemeinsame Aktionen, unter anderem gemeinsame Aktionen für 2015 (70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges), eine weitere internationale Frauenkonferenz, grenzüberschreitende Aktionen gegen die Festung Europas, Aktionen für den Frieden in Syrien, Demonstrationen gegen die Kriegsgefahr in Europa, eine internationale Kamagne für die Reduzierung der Militärausgaben wurden auf der Peace Assembly am Montag diskutiert.