Neun nuklear bewaffnete Staaten haben im vergangenen Jahr rund 73 Milliarden Dollar für ihre Atomwaffenarsenale ausgegeben! Das sind 138.699 Dollar pro Minute! Diese Zahlen stammen aus unserer neuesten Untersuchung, die am 15. Mai veröffentlicht wurde: “Enough is Enough: Global Nuclear Weapons Spending in 2020″ („Genug ist Genug: Die globalen Atomwaffenausgaben im Jahr 2020“). Diese Schätzung umfasst die Kosten für die Wartung der derzeitigen Atomsprengköpfe und nuklearen Trägersysteme sowie für die Entwicklung und den Bau neuer Systeme.
Der Bericht kann hier als PDF heruntergeladen werden
Bei unseren Recherchen fanden wir auch heraus, dass die neun nuklear bewaffneten Staaten im Jahr 2019 schätzungsweise 14 Milliarden Dollar mehr für ihre Arsenale ausgaben als im Jahr 2018. Und die Nuklearausgaben werden im nächsten Jahrzehnt voraussichtlich erheblich steigen, da diese Länder weiterhin neue Atomwaffensysteme entwickeln und bauen.
Wie können wir also verhindern, dass diese Länder Milliarden von Dollar verschwenden und gleichzeitig die ganze Welt in Gefahr bringen? Mit unseren Erkenntnissen können die Bürger in atomar bewaffneten Staaten ihre Regierungen zur Verantwortung ziehen, wenn diese sich dafür entscheiden, Massenvernichtungswaffen dem Gesundheitswesen, der Bildung oder der Bekämpfung des Klimawandels vorzuziehen. Sie können uns helfen, die Botschaft zu verbreiten, indem Sie den Bericht lesen und mit anderen teilen.
Diese Menschen können ihre Länder dazu ermutigen, sich dem Rest der Welt anzuschließen. Im Jahr 2017 hat sich die Mehrheit der Länder der Welt hinter den UN-Vertrag über das Verbot von Nuklearwaffen gestellt und damit den neun Atomwaffenstaaten (sowie den Banken, Universitäten und anderen Institutionen, die in die Produktion von Atomwaffen verwickelt sind) ein klares Signal gegeben, dass Atomwaffen inakzeptabel sind und bald völkerrechtlich illegal werden. Mit 36 Vertragsstaaten steht das Abkommen kurz vor seinem Inkrafttreten. Es ist an der Zeit, dass alle Länder ihre Unterstützung für eine atomwaffenfreie Welt zeigen, indem sie dem Abkommen beitreten. Und wir werden weiterhin darauf drängen, bis sie es tun.
Alicia Sanders-Zakre, Koordinatorin für Politik und Forschung, ICAN. Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Anita Köbler vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!