Am 25. März 2025 wurde im Wiener Volksgarten ein neues Denkmal feierlich enthüllt, das an die Gründung des Ersten Wiener Demokratischen Frauenvereins am 28. August 1848 erinnert. Mit dieser Initiative macht die Burghauptmannschaft Österreich ein bedeutendes Kapitel der österreichischen Frauenbewegung sichtbar und setzt ein Zeichen für die kontinuierliche Auseinandersetzung mit Frauenrechten.

Diese Initiative ist mehr als eine bloße Geste. Der Erste Wiener Demokratische Frauenverein, der während der revolutionären Unruhen des Jahres 1848 gegründet wurde, war ein mutiger Schritt in eine Zeit, in der Frauen kaum Mitspracherechte hatten. Unter der Führung von Karoline von Perin kämpften die Frauen für Bildung, Gleichberechtigung und politische Mitbestimmung – ein Engagement, das mit massiver Gegenwehr beantwortet wurde. Bereits zwei Monate nach seiner Gründung wurde der Verein verboten, Karoline von Perin verhaftet.

An der feierlichen Eröffnung des Denkmals nahmen zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung teil. Burghauptmann Reinhold Sahl betonte in seiner Rede die Bedeutung des Denkmals als Zeichen für das unermüdliche Engagement mutiger Frauen, die vor 175 Jahren den ersten Schritt in Richtung politischer Teilhabe setzten. Für ihn ist der Volksgarten nun mehr denn je ein Ort der Erinnerungskultur österreichischer Geschichte.

Staatssekretärin Elisabeth Zehetner betonte, dass Frauenförderung heute zwar oft als selbstverständlich betrachtet werde, doch tatsächliche Gleichstellung sei nach wie vor nicht erreicht. Ihre Worte „Noch immer sind Frauen unterrepräsentiert und stoßen an gläserne Decken, die allzu leicht wieder zu Betondecken werden. Wer Frauen stärkt, stärkt die Gesellschaft – durch Bildung, Unternehmertum und echte Chancengleichheit“ unterstreichen die Tatsache, dass der Kampf um Gleichberechtigung längst nicht abgeschlossen ist. Ihre Aussage spiegelt eine Realität wider, die durch zahlreiche Studien bestätigt wird.

Auch Eva Blimlinger, ehemalige Nationalratsabgeordnete und ehemalige Rektorin der Akademie der bildenden Künste Wien, würdigte das Denkmal. Sie freute sich darüber, dass der restaurierte Gedenkstein wieder der Öffentlichkeit zugänglich ist und als Anstoß für eine historische Auseinandersetzung dient. Für Blimlinger ist es ein Mahnmal für das Engagement jener Frauen, deren Stimmen über Jahrzehnte hinweg unterdrückt wurden.

Das Denkmal ist somit nicht nur eine Erinnerung an die Vergangenheit, sondern auch ein Mahnmal für die Gegenwart und die Zukunft. Obwohl die Errungenschaften der Frauenbewegung bedeutend sind, ist die Gleichstellung von Frauen in der Gesellschaft weiterhin nicht vollständig erreicht.