50.000 waren es laut Presse: 50.000 gezeigte Gesichter ohne Maske, 50.000 Wortmeldungen am 2. Februar 2025 allein in Stuttgart – von Österreich und Großberlin ganz zu schweigen. Ein buntes Völkchen, darunter auch Faschisten.
Kein Mensch hat die Absicht, eine Mauer zu bauen, sagte damals schon Erich Mielke zu Donald Trump. Erich hat kläglich versagt, Donald hat’s geschafft, was die Staatssicherheit angeht. Merz wird scheitern, auch wenn bei der Sonntagsanfrage ans gute Gewissen noch alles beim Alten bleibt: Satte 50 % der Indigenen Ureinwohner würden die deutschen Grenzen zur Sicherheit auch mit dem eigenen Oberkörper verteidigen. Die anderen 50 % haben keine Wahl – doch fast alle sind sich hundertprozentig sicher, „dass man das ohne ausländisches Personal niemals schaffen wird“. Wir sind ja hier nicht in der Ukraine, wo die Leute ins Ungewisse schießen.
Anders gesagt: Um das Planfeststellungsverfahren von Schwarz-Blau rechtsunverbindlich umzusetzen (Rheinländer rein, Ausländer raus statt umgekehrt) brauchte es im neuen Bundestag schon den einen oder anderen Böswilligen aus den Reihen der Gutwilligen, aber vor allem 28.000 neue Polizisten, Grenzschutzingenieure, Schreibstubenhengste, Stacheldrahtleger, Richterinnen, Psychologen (mit Schusswaffengebrauch ist zu rechnen, das geht manchmal aufs Gemüt) usw. usf. Die Kosten? Pro Grenzschutznase rechnen wir mal mit einem Mindestlohn von 10.000 Euro im Monat, das macht im Jahr 120.000 Euro, ohne Weihnachtsgeld und Familienzusammenführung. Dazu kommen Bibeln, kleine Feuerwaffen (ich empfehle immer schon die Makarow PM), dann Handschellen, Unterkünfte, Nebelkerzen, Presseoffiziere, Ärztinnen, Kasinos, Leuchtmunition, Scheinwerfer, Kilometergeld, Aufpasser und Ausbilder, Feldjäger, Uniformen, Taschenlampen – von Sprach- und Hundeführern ganz zu schweigen und allerlei mehr.
Aber: Die Mädels und Jungs müssen gut ausgebildet werden, von MAD und Verfassungsschutz auf Herz und Nieren geprüft sein – und das alles mal 28.000 und nur pro Jahr. Rechnen Sie selber nach, Sie sind seriöser. Nu will man ja die Leute nicht nur für die kurze Regierungszeit von Friedrich Merz haben, sondern bissel länger. So oder so: Die größte Frage bleibt natürlich: Woher nehmen und nicht stehlen? Man könnte sich wie im Fall von IT-Experten in Indien umsehen, in Biafra etwa, in Syrien bei den Ärzten, wir könnten Minensuchhunde aus Afghanistan buchen, auf dem Balkan schauen, Kongo, Libanon – kurzum: Wo ist was zu holen? Es gibt überall gute Leute, viele mit einer gewissen Erfahrung im Nahkampf ums tägliche Brot. Natürlich, die Schuldenbremse müsste sofort fallen, sonst sind die Migranten schneller vor Deiner Haustür als die Polizei erlaubt.
Betteln und Hausieren verboten.
Peter Grohmann’s „Wettern der Woche“
Peter Grohmann ist Kabarettist und Koordinator des Bürgerprojekts Die AnStifter.