Die Geschichte der Harfe ist im Laufe der Jahrhunderte durch die Verbreitung in verschiedenen Kulturen und Regionen verloren gegangen. Frühe Formen der Harfe sind in alten Texten, in Gemälden und in verschiedenen Quellen auf der ganzen Welt zu finden. Ich frage mich, warum die Harfe eines der ältesten Musikinstrumente war und zu den frühesten Beispielen menschlicher Zivilisation gehörte.
Die Antwort kann sehr lang sein. Der Kürze halber können wir jedoch sagen, dass die Harfe nicht nur ein sehr ästhetisches Musikinstrument mit einer wunderschönen Form und einem beeindruckenden Klang ist, sondern auch ein sehr anpassbares Instrument, das reich an Obertönen ist und ein breites, nahezu endloses Spektrum an Spie- und Anwendungsmöglichkeiten bietet.
Menschen auf der ganzen Welt haben sie als Unterstützung, Beruhigung, Heilung, Stille, Feier, Ansporn, Einheit erfahren.
In den Situationen des Alltagslebens trotzten sie Ängsten, Bedrohungen und Gefahren mit ihren Klängen. Die Harfe umrahmte die Freude, ein Ziel zu erreichen oder neues Leben zu empfangen, Übergänge in neue Epochen, Verbesserung des Schlafs, Linderung von Schmerzen oder Heilung von Krankheiten, Versöhnung oder sogar den Rückzug aus dem physischen Leben. Die Harfenklänge beflügeln, mobilisieren geistig, nähren geistig und wecken die Kreativität – neben anderen positiven Wirkungen.
Wir trafen Maria Angeli oder die „Engelharfe“ während der Präsentation von Victor Piccininis Buch „Die Kunst des Begleitens“, die im letzten September in Athen stattgefunden hat. Maria lebt dauerhaft im Süden Lakoniens. Sie ist nach Athen gekommen und reist überall dort hin, wo Bedarf besteht, um ihre Dienste an der heilenden Harfe anzubieten. Sie hat Musiktherapie studiert und ist darin zertifiziert. Sie bietet Linderung, therapeutische Präsenz und sichere mentale und emotionale Bereiche für verletzliche Personen, für Personen, die an Schmerzen oder unter Stress leiden, mit körperlichen und/oder emotionalen Bedürfnissen, unabhängig von Alter, Herkunft oder anderen Merkmalen. Vor kurzem wurde unser Land beim internationalen Treffen von Musikern der Meisterklasse für Therapieharfe im fernen Brasilien repräsentiert. Sie nimmt regelmäßig an internationalen Tagungen teil, auf denen sie inspiriert und durch den Austausch von Fachwissen und Erfahrungen von Menschen inspiriert wird, die einem ähnlichen Weg folgen wie sie selbst.
Wenn ich therapeutische Harfensitzungen mit Einzelpersonen und mit Gruppen durchführe, stehe ich unter einem ständigen, intensiven und positiven Einfluss auf mein ganzes Wesen: Körper, Gemüt, Geist und Seele.
Maria, welche Rolle hat die Musik in deinem Leben gespielt und ab welchem Alter erinnerst du dich daran, dass dir die Musik etwas bedeutet hat und du von ihr angezogen wurdest?
Die Musik hat seit meiner Jugendzeit eine bedeutende Rolle in meinem Leben gespielt. Ich bin einem vertieften Klavierstudium nachgegangen, dann habe ich mich der Harfe zugewandt. Durch die hohe Motivation, den Anfang und das Ende des Lebens, nämlich Kleinkinder und ältere Menschen zu unterstützen, wurde ich schon immer zur Musik getrieben. Aber auch ganz allgemein, verletzliche Personen und Menschen in Not. Ich glaube, dass die Vertiefung und die Zunahme der maßgeblichen Betreuung, die für Menschen am Anfang und am Ende des Lebens in unseren modernen Gesellschaften geleistet wird, das gesamte moderne Sozialgefüge und jede seiner Ausprägungen heilt, positiv verändert und heiligt. Wenn ich beispielsweise therapeutische Harfensitzungen mit Einzelpersonen und Gruppen abhalte, spüre ich eine ständige, intensive und positive Wirkung auf mein ganzes Wesen: Körper, Gemüt, Geist und Seele.
Handelt es sich also um musiktherapeutische Sitzungen, an denen du beteiligt bist?
Ja, es geht um Palliativversorgung, die mit Anmut, Freundlichkeit, Einfühlungsvermögen und Kraft seitens der Menschen friedlich und tiefgreifend durch heilende Musik zur Wiederherstellung der ganzheitlichen Gesundheit einen Beitrag leistet. Genauer gesagt geht es darum, den ganzen Menschen zu würdigen, einschließlich der Spiritualität, der Anwesenheit und der spirituellen Bedürfnisse jedes Einzelnen, Elemente, die von Menschen, die in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen arbeiten, oft vernachlässigt, beiseitegeschoben, verbannt oder sogar gefürchtet werden.“ Wir sind Spezialisten für die therapeutische Wirkung – und somit nicht nur für den ästhetischen Aspekt – die die musikalische Stimulation und der Klang auf Geist, Körper und Seele haben“, erwähnt Silvia Maserati, therapeutische Musikerin, Mentorin, die große Erfahrung mit der therapeutischen Harfe hat, insbesondere in onkologischen Krankenhäusern.
Die Musiktherapie ist eine hohe Kunst, die auf der Wissenschaft des Klangs beruht. Es handelt sich um Livemusik, gespielt oder sogar gesungen, die speziell auf die unmittelbaren Bedürfnisse und Umstände der Person als Patient angepasst ist, und die in diesem bestimmten Augenblick Empfänger und Adressat ist. Sie kann Schmerzen lindern, von Angst befreien, Übelkeit reduzieren, den Körperrhythmus stabilisieren oder verbessern, den Blutdruck senken, entschlackend und abführend wirken, den Schlaf verbessern und sogar einem Menschen helfen, dass er sich am Ende seines Lebens erlöst und friedlich fühlt.
Finden die Sitzungen an einem beliebigen Ort statt?
Ein zertifizierter therapeutischer Musiker setzt die therapeutischen Elemente, verbunden mit Livemusik und Klang exakt ein, um die Umgebung und die Bedingungen der Patienten an jedem beliebigen Ort zu verbessern, indem er die Heilung oder Linderung, aber auch die emotionale Stimulation sogar für nahestehende Personen fördert: ihre Pflegepersonen, Eltern und Freunde, Krankenschwestern und Ärzte. Das Ziel ist, die Heilung zu unterstützen, indem man Körper, Seele und Geist wieder ins Gleichgewicht bringt.
Hat die therapeutische Musik in den letzten Jahrzehnten auch in Krankenhäusern an Bedeutung gewonnen?
Es ist wirklich beeindruckend festzustellen, wie zahlreich die Expertenberichte sind über die Vorteile therapeutischer Musik, mit Quellenangaben, die mindestens bis in die 1970er Jahre zurückgehen. Der angesehene Neurologe Dr. Oliver Sacks, Autor des Buches „Musicophilia“ bemerkt: „Musik war immer der erste Punkt, nach dem ich im Stichwortverzeichnis eines jeden neuen Buches über Neurologie und Physiologie gesucht habe.“ Dr. Raymond Bahr vom St. Agnes Hospital in Baltimore stellt fest: „Eine halbe Stunde therapeutische Musik hat die gleiche Wirkung wie 10 mg Valium.“
Maria Angeli bietet ihre Dienste an in Lakonien, Attika und überall dort in Griechenland, wo Bedarf besteht, ehrenamtlich oder gegen ein symbolisches Entgelt.
Weitere Informationen und Informationen über die heilende Harfe hier: www.angelharp.wordpress.com
Die Übersetzung aus dem Französischen wurde von Doris Fischer vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!