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Das Wettern der Woche: Genosse Jesus

Das Wettern der Woche: Genosse Jesus
(Bild von Peter Grohmann)

Im Grund seines Herzens war Jesus von Nazareth Kommunist, sorry, aber das ist ein Fact. Er würde sich womöglich heute mit den Leuten von der Letzen Generation vor dem Reichstag festkleben, nicht ohne vorher die Schurken des Kapitals aus ihren Tempeln getrieben zu haben, Musk zuerst. OK, das sind fromme Wünsche zum Jahreswechsel, wenn’s schon die anderen nicht schaffen.

Tatsächlich wäre der Nazarener jetzt, käme er denn, der größte Stimmenfänger – noch vor Sarah Wagenknecht und Söder mit seinem Markus-Evangelium. Keine Chance für die CDU.

Das gibt niemand gern zu, weil es den herkömmlichen Fässern mit dem Reinheitsgebot den Boden ausschlagen könnte. In Lukas 12:33 wurde Jesus ziemlich deutlich mit seinen Plänen – sehr zum Schrecken seiner Mitläufer, denn er redete Tacheles: „Keiner von euch kann mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet“ – damals alles auf Arabisch oder so. Der Spruch war ein zentraler Vorläufer des Ahlener Programms der CDU. Bevor unsere Altvorderen 1933 dem Führer die Macht übergeben hatten, waren die Eisenbahnen nahezu restlos in Gemeinbesitz, selbst die Gäubahn, die Riedbahn und die Straßenbahn.

Und natürlich auch die Post, die Telegrafenämter, der Rundfunk, die Gas- und Wasserversorgung, die Elektrizitätswerke und weiß der Himmler was noch alles. Es gab Sparkassen und Genossenschaftsbanken, ein flächendeckendes Netz von Konsumläden von der Maas bis an die Memel – das Genossenschaftswesen war weitaus stärker als heute entwickelt und demokratischen Strukturen verpflichtet. Da stand etliches an Freiwilligkeit und Selbstverantwortung auf TOP 1 und bei den 50.000 Genossenschaften etwa hatten die Genossinnen und Genossen tatsächlich noch den Hut auf. Selbsthilfe, demokratisch gewählte Betriebsleitungen und eine durch die Mitglieder kontrollierte Unternehmensführung – aber Hallo!

Meine Glimbzsch in Zittau würde jetzt fragen: „Und? Hat’s was geholfen gegen die braunen Banden?“ Die letzten freien Wahlen ’33 waren keine, das haben wir nicht gelernt und wenn, dann vergessen wie so vieles. Was die nächsten freien Wahlen angeht, bleibt vorerst geheim: Der Urnengang ins Ungewisse. Sicher ist nur: Seine Heiligkeit Elon Musk, Krypto-Spekulant und Krypochrist und heute schon Schattenpräsident von morgen, könnte seiner Partei 100 Millionen EU zuschustern, um die Zukunft und Deutschland zu retten. Springers Welt hilft und die multipolaren Querdenker lauern im Gebüsch. Mensch, Genosse, greif ein!

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