In der Friedensbewegung ist Jürgen Grässlin seit langem ein bekannter, unermüdlicher und unverzichtbarer Kämpfer für den Pazifismus und gegen die todbringende Waffen- und Rüstungsindustrie. Über viele Jahre hinweg hat Pressenza sein außergewöhnliches Engagement als Friedensaktivist journalistisch begleitet und zum Teil auch mit ihm zusammengearbeitet, wie 2016 beim Workshop „Waffenindustrie und Ethik“ des Global Media Forums der Deutschen Welle.

Ihm ist es zu verdanken, dass das deutsche Unternehmen Heckler & Koch für illegale Waffenexporte nach Mexiko verurteilt und das schiere Ausmaß der Produktion und des Handels mit Waffen und Rüstungsgütern durch Unternehmen wie Daimler (Militärfahrzeuge), Thyssen-Krupp (Kriegsschiffe), Airbus (Kampfflugzeuge), Krauss-Maffei Wegmann (Panzer), die Diehl-Gruppe (Raketen und Munition) und Rheinmetall (Radpanzer und Kampfsysteme) eine breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde.

Als Autor verfasste Jürgen Grässlin zahlreiche kritische Sachbücher zum Thema, darunter internationale Bestseller wie „Schwarzbuch Waffenhandel“ (2013) und „Netzwerk des Todes“ (2015). Für sein Engagement wurde er u.a. mit dem Aachener Friedenspreis, dem Marler Menschenrechtspreis von Amnesty International und dem Grimme-Medienpreis ausgezeichnet.

Jürgen Grässlin (Bild von Fotostudio Seehstern)

Einzelne Lichter zu Lichterketten vernetzen

Nun hat er ein neues Buch geschrieben, in dem er, anstatt wie gewohnt die Profiteure des Krieges anzuklagen, diesmal Persönlichkeiten porträtiert, die sich ganz im Gegenteil um den Frieden, um soziale Gerechtigkeit und den globalen Umweltschutz verdient gemacht haben. „Ein Mutmachbuch also, das belegt, wie sich einzelne Lichter zu Lichterketten vernetzen können“, wie er selbst das Buch beschreibt.

„Wie Lichter in der Nacht“ ist am 23. Oktober erschienen und erzählt von Menschen wie Franz Alt, Margot Käßmann und Vandana Shiva, die er alle persönlich traf und deren Verdienste für eine bessere Welt er in diesem Buch würdigt. Es würde zu weit führen, hier alle 24 Porträtierten – darunter bekannte und weniger bekannte Namen – aufzulisten, sie sind jedoch alle aus der Inhaltsangabe ersichtlich, die über die Leseprobe frei eingesehen werden kann.

Gewaltfreiheit als sinnvollster Weg zu einer friedlicheren Welt

Eine der wichtigen Botschaften bringt Jürgen Grässlin im Vorwort wie folgt auf den Punkt: „Der einzige sinnvolle Weg zu einer friedlicheren Welt ist ein gewaltfreier. Pure Utopie, halten uns die Militaristen entgegen. Längst Realität geworden, halten wir ihnen entgegen. Und denken besonders in unserem Land an den gewaltfreien Fall der Berliner Mauer“. Dieser Gedanke macht in der Tat Mut!

Aufgeteilt in 19 Kapitel und mit einem Gastbeitrag von Dr. Inka Engel sowie „Mutmach-Impulsen“ am Schluss darf man daher gespannt sein auf die insgesamt 384 Seiten des Buches, das mit Fotos im Text versehen und als Hardcover im Heyne Verlag erschienen ist. Es kommt zur rechten Zeit, denn die Welt braucht Mut und Licht und positive Beispiele von Menschen, die sich engagieren.

Auf dem Weg von der Utopie in die Realität

Vor einiger Zeit sagte uns Jürgen Grässlin im Interview: „Wir brauchen die Utopie des Friedens, wir müssen die Utopie des Friedens Schritt für Schritt in die Tat umsetzen. Schritt für Schritt bedeutet, dass man keine Schalter umlegen kann und dann wird die Welt ein besserer Ort, sondern wir brauchen viele Menschen, die für Frieden arbeiten, die für Gerechtigkeit arbeiten, für eine ökologisch intakte Welt. Und das, was wir tun müssen, ist ein großes Netzwerk in der ganzen Welt aufzubauen“.

Mit „Wie Lichter in der Nacht“ hat er nun diese Vision wieder ein Stück weiter in die Realität umgesetzt. Und die positive Botschaft scheint anzukommen: Seit dem Erscheinen des Buches steht sein Telefon nicht mehr still, wie er uns verriet, und die Liste der Termine mit Lesungen reicht bis in den Juni nächsten Jahres hinein.

Wir wünschen Jürgen Grässlin weiterhin viel Erfolg mit dem Buch. Möge es vielen Menschen Hoffnung geben und Mut machen, selbst ein Licht zu sein und somit wiederum andere zu inspirieren, aktiv zu werden und Teil der positiven Veränderung zu sein… Wie Lichter in der Nacht, die unsere Welt erhellen!

Buchinfo

Jürgen Grässlin

Wie Lichter in der Nacht

Menschen, die die Welt verändern – Ein Mutmachbuch
Mit Margot Käßmann, Vandana Shiva, Gerhard Trabert, Franz Alt, Malalai Joya u.v.a.

Heyne Verlag, Oktober 2024
ISBN 978-3-453-21891-8
Hardcover, 384 Seiten

Link zum Buch mit Leseprobe