Viele Meinungen kursieren seit der Wahl des neuen Präsidenten in den Medien. Sie konzentrieren sich auf die Besetzung der Chefposten und auf die möglichen Folgen für die internationale Politik, z.B. für die Ukraine und die Wirtschaftspolitik, oder der internen Folgen für die USA.

Die internationale Nachrichtenagentur Pressenza hat sich mit mehreren Pressebeiträgen beteiligt. „5. November 2024 Wahltag von Weltbedeutung“, „USA: Wahlen mit eingeschränkter Demokratie“, „Uncle Sams Abenteuer in Asien im Schnelldurchlauf“.

In Trumps Politik-Ansatz werden die bisher andauernden Widersprüche und Themen in seiner Agenda stehen:

Erstens, die langfristig wirkenden Konkurrenzverhältnisse seiner Wirtschaft zu den Antipoden der Europäischen Union und Asiens. Konkret seine Marktzugänge, die Rohstoffverfügung und der finanzielle Einfluss der Regierungen über Subventionen, Zölle, etc.

Zweitens: Die Beibehaltung des außenpolitischen Kerns der USA seit 1947 „den Sozialismus in der Welt aufzuhalten und zurückzudrängen“. Er wurde in einer Doktrin des Präsidenten Truman von 1947 erklärt und seitdem praktiziert.

Wer Zukunft erklären will, muss Rückschau halten. Komplexe mit großer Wirkung fallen nicht vom Himmel.

Das Wirtschaftssystem der USA beruht auf nationale und internationale Konkurrenzverhältnisse, die mit der Arbeitsteilung vor hunderten Jahren entstanden sind. Das berührt den ersten Schwerpunkt Trumps, der wirtschaftlichen Konkurrenzverhältnisse. Die dafür herrschenden Elemente sind bekannt: Sicherung der Absatzmärkte, Preiskämpfe, Rohstoffsicherung, Sanktionen/Boykotte. Es gibt WTO-Regeln für den Handel, der Dienstleistungen, der Kreditvergabe, die von den Kapitalstärksten bzw. von den Stimmenstärksten in den Parlamenten bestimmt werden.

Einige der wirtschaftlichen Elemente gelten gleichfalls für den Austausch von Waren und Dienstleisten zwischen Ländern unterschiedlicher Systeme und sind durch die langjährige Arbeitsteilung verbunden.

Mit seiner Losung „America first“ hat Präsident Trump ein Feld neuer Auseinandersetzungen angekündigt. Es geht um Investitionen des Staates, um Subventionen für konkurrierende Bereiche, um Sanktionen und um die Fähigkeit Kompromisse zu schließen.

Der zweite Punkt auf Trumps möglicher Agenda, die Beziehungen der Systeme, ist mit der Gefahr eines 3. Weltkrieges verknüpft.

Vernunftbegabte Politiker sind auf beiden Seiten gefragt. Sie haben letztendlich den 40-jährigen Kalten Krieg in Teilen entschärft, Abrüstungsverhandlungen erfolgreich beendet. Mit guten Ergebnissen wurde die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa von den Parlamenten beider Seiten bestätigt. Russland hat die Militärorganisation des Warschauer Paktes 1990 voller Vertrauen aufgelöst. Die NATO ist dennoch an russische Grenzen herangerückt.

Die Spannungen in der Welt wurden äußerst groß, als das Mitglied des Sicherheitsrates der UNO, die USA, öffentlich Russland und China zu Feinden erklärt hatte. Beide sind bekanntlich gleichfalls Mitglieder des Welt-Sicherheitsrates. Das ist das Erbe, das Trump am Anfang des Jahres 2025 im Bereich der System Auseinandersetzung antreten muss. Er bringt sicher seine Erfahrungen aus den Gesprächen mit Kim Jong-un und dem Afghanistankrieg mit.

Ein drittes Kernproblem der Welt wird Präsident Trump nicht aus seiner Verantwortung entlassen. Die Klimawende wird in seine Agenda kommen müssen.

Die realen Richtungen der Entwicklung werden außerhalb der Glaskugel von humanen vernunftbegabten Politikern bestimmt werden.