Nach zweijähriger Zwangspause hat ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie am vergangenen Samstag wieder die beiden jährlichen Internationalen ethecon Awards verliehen: Der Ehrenpreis, der Internationale ethecon Blue Planet Award 2024 ging an den Menschenrechts- und Friedensaktivist Julian Assange (Australien); der Schmähpreis, der Internationale ethecon Dead Planet Award schmäht den Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner, den Aufsichtsratsvorsitzenden Ralph Büchi sowie die Großaktionärin Friede Springer vom Medien-Konzern AXEL SPRINGER SE (Deutschland).

Seit 2006 verleiht ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie mit Sitz in Berlin jährlich zwei Internationale Preise: Der Internationale ethecon Blue Planet Award ehrt herausragenden Einsatz für Erhalt und Rettung unseres Blauen Planeten. Der Internationale ethecon Dead Planet Award prangert Personen an, die schockierende Verantwortung für Ruin und Zerstörung unserer Erde tragen und damit die Gefahr eines toten, unbewohnbaren Planeten heraufbeschwören.

Der Ehrenpreis, der Internationale ethecon Blue Planet Award 2024, ehrt den jahrzehntelangen Einsatz von Julian Assange im Kampf für die Pressefreiheit.

Der Schmähpreis, der Internationale ethecon Dead Planet Award 2024, stellt Mathias Döpfner (Vorsitzender des Vorstands und Großaktionär), Ralph Büchi (Vorsitzender des Aufsichtsrats) und Friede Springer (Co-Vorsitzende des Aufsichtsrats und Großaktionärin) des Medien-Konzerns AXEL SPRINGER SE (Deutschland) an den Pranger.

Axel Köhler-Schnura, einer der beiden Gründungsstifter*innen von ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie, betonte:

„Die beiden Internationalen ethecon Awards sind zwei Seiten einer Medaille. Sie verdeutlichen die Zielsetzung von ethecon ‚Für eine Welt ohne Ausbeutung und ohne Unterdrückung.‘ In der „wertegesteuerten westlichen Welt“ des Jahres 2024 eskalieren die Rücksichtslosigkeit gegenüber Mensch und Umwelt, haben einige wenige skrupellose Milliardär*innen wie Elon Musk bereits Anteile des gesamten Weltvermögens in ihren Besitz gebracht, greift eine immer grenzenloser werdende Profitgier um sich, entwickelt sich die Politik inkl. neofaschistischer Entwicklungen mehr und mehr zu Instrumenten der Profit-Interessen und der Milliardär*innen, erleben Propaganda und Gehirnwäsche nie dagewesene Ausmaße, werden digitale Überwachung und KI-gesteuerte Repression immer umfassender, greift unfassbare Kriegstreiberei incl. der Bereitschaft zu einem Welt-/Atomkriegs ums sich. Vor diesem Hintergrund haben die beiden Internationalen ethecon Awards mehr Bedeutung denn je und sind eine eindringliche Mahnung für Frieden, Gerechtigkeit und Umweltschutz.“

Besonders aktuelle Bedeutung kam auf Grund der Wiederwahl von Donald Trump der Verleihung des Internationalen ethecon Blue Planet Award 2024 an Julian Assange zu. An dem unter der Biden-Regierung eingefädelten Deal kann sich nämlich einiges ändern und für den Blue Planet Preisträger neue Gefahr entstehen. In seiner Dankbotschaft für den Internationalen ethecon Blue Planet Award 2024 betonte Gabriel Shipton, der Bruder von Julian Assange, die Wichtigkeit der kommenden Monate für die weltweite Solidaritätsbewegung:

„… Wir drängen … sowohl Präsident Biden als auch den gewählten Präsidenten Trump, Julian zu begnadigen. Das würde eine klare Botschaft aussenden, dass Journalismus kein Verbrechen ist, und … die Verurteilung rückgängig machen, für die Julian sich schuldig bekennen musste, um seine Freiheit zu erhalten. …“ 

Bis Mitte Januar, der Einführung Trump ins Amt, muss die internationale Solidaritätsbewegung nun noch einmal alles geben und eine Begnadigung von Julian Assange fordern. ethecon fordert dazu auf, auf pardonassange.org zu gehen und den offenen Brief zu unterzeichnen.

Die Laudatorin Marie Wasilewski von FreeAssange.eu stellte in diesem Zusammenhang deutlich klar: „… Darum rufen wir zum Einsatz für die Pressefreiheit auf und damit einhergehend für die sofortige Freisprechung von Julian Assange! Journalismus ist kein Verbrechen! …“

„If wars can be started by lies, peace can be started by truth“ – (Julian Assange)

Die Verleihung des Internationalen ethecon Dead Planet Award 2024 an den Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner, den Aufsichtsratsvorsitzenden Ralph Büchi sowie die Großaktionärin Friede Springer des Medien-Konzerns AXEL SPRINGER SE (Deutschland) begründete Dr. Werner Rügemer, Buchautor und ethecon Ehrenmitglied: Der in Deutschland ansässige Medien-Konzern AXEL SPRINGER SE in Besitz von und unter Führung von Mathias Döpfner, Ralph Büchi und Friede Springer „ist eine Gefahr für Deutschland, für Europa, für die Menschheit.  Er muss boykottiert, entmachtet, entflochten, enteignet werden.“

„Solange es Menschen gibt, die für ihre Überzeugungen verfolgt werden, solange es Regierungen gibt, die die Wahrheit unterdrücken, solange es Zeitungen gibt, die Hass und Hetze vor Tatsachen setzen, wird unser Engagement gebraucht.“ machte Maurice Heyer von Amnesty International aus Düsseldorf deutlich. In seinem politischen Beitrag zum Motto der Preisverleihung „Gegen Repression! Grundrechte gemeinsam verteidigen!“ ging er unter anderem auf den Fall Assange, die Pressefreiheit, sowie die den Kampf gegen Repressionen und für Menschenrechte ein.

Während die Trophäe des Internationalen ethecon Blue Planet Award ein von Mechthild Hartung geschaffenes Kunstwerk ist, dass die Ehrung des Preisträgers zusätzlich unterstreichen soll, ist die Trophäe des Internationalen ethecon Dead Planet Awards ein billiger Kunststoffglobus, der von einem Jugendlichen, einem anonymen Vertreter der Generation, die die Verbrechen der geschmähten Preisträger*innen auszubaden hat, in ein alarmierendes Symbol eines untergehenden „Dead Planet“ verwandelt wurde.

Die Künstlerin Mechthild Hartung stellte die von ihr geschaffene Trophäe „Solidarity“ für den Internationalen ethecon Blue Planet Award 2024 an Julian Assange persönlich vor.

Julian Assange erhält die Blue Planet Trophäe „Solidarity“ direkt zugestellt, die Dead Planet Trophäe für Mathias Döpfner, Ralph Büchi und Friede Springer wird in einer öffentlichen Aktion überbracht werden.

Alle Infos, Videos und Dokumente inkl. des Offenen Briefs an die geschmähten Empfänger*innen des Internationalen ethecon Dead Planet Award 2024 finden sich auf www.ethecon.org

Der Originalartikel kann hier besucht werden