Die Anfangsphase begann im 19. Jahrhundert, in der Hochblüte des Kolonialismus. Sie war für das System von Uncle Sam erfolgreich. 1898 wurde Hawaii Teil des USA-Territoriums und 1959 zum Bundesstaat erhoben. Viele strategisch wichtige Gebiete wurden in das amerikanische Einflussgebiet integriert. So kam beispielsweise San Diego 1848 durch den Vertrag von Guadalupe Hidalgo unter die Kontrolle der USA. In den folgenden Jahren wurden auch mehrere Inseln wie Guam, die Philippinen und die Bikini-Atolle im Pazifik zu wichtigen militärischen Stützpunkten der USA. Der gewonnene Kampf gegen die Kolonialkonkurrenten Spaniens und Portugals erwies sich für Uncle Sams Herrschergelüste für die nachfolgenden Waffenlieferungen als lukrativ, insbesondere im chinesischen Bürgerkrieg von 1912 bis 1949.
Weltbedeutend war sein Kampf gegen den japanischen (und deutschen) Faschismus. Der Abwurf von Atombomben am Kriegsende schmälerte die Verdienste. Die USA nutzten ihre gewonnene Position für vielerlei Absichten. Sie organisierten Absatzmärkte, sicherten Erdölkäufe für Flugzeugträger, Militärfahrzeuge aller Art und vereinbarten Schutzabkommen z.B. mit Tschiang Kai-sheks Insel Taiwan. Die USA blieb in dieser Weltregion vor Anker.
Das 20. Jahrhundert brachte eine Phase der Misserfolge. Der von Uncle Sam beeinflusste Koreakrieg endete ohne Sieg und das Land blieb mit jährlichen Militärmanövern unter Führung der USA ein andauernder Spannungsherd der Welt. Der Norden Koreas übte mit weitreichenden Raketen. Der Vietnamkrieg rief Weltproteste, auch in den USA hervor. Entlaubungsgifte zur Sichtverbesserung aus den Hubschraubern schädigten Mensch und Natur, auch eigene Soldaten. Dieser Krieg wurde verloren. Die späteren Waffengänge im Irak und in Libyen hatten für die Bewohner der Länder fatale Folgen.
Seit 1980 besteht eine Dauerspannung mit dem Iran. Studentische Revolutionsgarden hatten die USA Botschaft in Teheran besetzt und über 400 Tage Mitarbeiter als Geiseln festgehalten. Tote Amerikaner gab es bei der Aktion nicht. Präsident Bush Junior setzte den Iran auf die Liste der Bösen. 2024 tötete die USA mit einer Drohne den iranischen Militärführer Soleiman bei dessen Besuch im Irak. Präsiden Trump stieg aus dem internationalen Atomabkommen aus.
Aus Afghanistan zog sich Uncle Sam selbst zurück. Kommentar des amtierenden Präsidenten Trump: „Die westliche Demokratie kann man nicht mit Waffengewalt von außen bringen“.
Sein außenpolitisches Grundziel, mit der Truman-Doktrin von 1947 den Sozialismus aufzuhalten und zurückzudrängen blieb in Asien und Europa ohne anhaltenden Erfolg. Sein System sah sich gezwungen, soziale Reformen einzuführen.
Eine dritte aktuelle Phase nahm einen unguten Lauf, mit der Erklärung des Präsidenten Biden, „China sei sein Hauptfeind“. Zuvor hatten die USA im chinesischen Bürgerkrieg (1912 – 1949) Tschiang Kai-shek mit Waffen, einem Schutzabkommen und wirtschaftlich unterstützt. Das blieb auch nachdem Tschiang Kai-shek mit den Resten seiner Armee und des Regierungspersonals auf die kleine Insel geflohen ist. Sie ist nach der Fläche von 36 Quadratkilometern mit Bayern vergleichbar. Die auf dem Eiland weiter herrschende Partei von Tschiang Kai-sheks hob erst 1987 den Kriegszustand in seiner Gesetzgebung auf. Das bedeutet, dass Tschiang kein Mandat für den Abschluss internationaler Schutzverträge ab 1949 mit den USA hatte. Aus dem gleichen Grund hatte die UNO zwischenzeitlich der Regierung von Mao Tse-tungs alle Machtbefugnisse eines souveränen Staates zugesprochen. Die Botschaften der Länder zogen bis auf 6 nach Peking um. Auch die der USA. Mit der These „Ein Land, zwei Systeme“, ohne Taiwan als Teil Chinas aufzugeben, bot Peking ein Kompromiss an, der akzeptiert wurde. In der Verfassung des großen Landes ist Taiwan weiterhin eine chinesische Provinz. Präsident Xi Jinping rechnet fest mit einer realen Wiedervereinigung.
In den Bereichen der Wissenschaften, Bildung, Gesundheit, Ökologie hat die VR China mit den USA gleichgezogen. In der Wirtschaft gleichfalls in der Datentechnologie und als Mitbewerber auf dem Weltmarkt. Ein ausgeglichener Staatshaushalt in Peking weist seit Jahren, relativ hohe Ausgaben für die sozialen Bereiche auf. Der Haushalt von Uncle Sam steht dagegen seit Jahrzehnten im Schuldenbereich von privaten Geldgebern. Kein Wunder bei den hohen Anteilen für die Rüstung und den Kriegsführungen.
Der Hegemonieanspruch von Uncle Sam verfolgt seine internationalen Beziehungen extrem ideologisch aufgeladen und mit Sanktionsmaßnahmen versehen.
Humane Vernunft und Toleranz werden zurückgedrängt, obwohl Angebote der friedlichen Koexistenz seitens China seit Jahren vorliegen.
In seinen konservativen außenpolitischen Think-Tank der USA werden sicherlich die Wirkungen des Islam in Asien (Bin Laden, Iran, Uiguren, Usbeken u.a.) debattiert und als feindlich für die Politik in Washington interpretiert.
Seit der Eroberung der nordamerikanischen Indianergebiete und dem internen Sklaven-Einsatz hat sich Uncle Sam selten zartbesaitet aufgeführt. Für seine internationalen Abenteuer betreibt er ein Konzept andere Staaten als Mittäter in seine Vorhaben einzubeziehen. Seine Partner sind die ex-Kolonialstaaten, heute G7 und abhängige Länder. Er schmiedet neue Militärallianzen, wenn Länder keine Mitglieder der NATO und seinen Zielen dienlich sind.