Am ersten Tag, gegen 4:30 Uhr, machte ich mich mit meinem Fahrrad von meinem Haus aus auf den Weg. Und mit ursprünglicher Energie und Begeisterung flog ich buchstäblich über die Überführung, um das Denkmal eines Anhängers von Gandhi zu erreichen, der auch als Tiruppur Kumaran bekannt ist und der während des indischen Kampfes um die Befreiung aus den Fängen der Kolonialherrschaft den Märtyrertod erlitt. Nachdem ich durch ein zeremonielles Foto mir seinen Segen genommen hatte, machte ich mich wieder auf den Weg.
Nach 40 km ununterbrochener Fahrt, um die Zeit bis zum Sonnenaufgang gut zu nutzen, erreichte ich den Tempel meiner Ahnen, der zufällig auch auf dem Weg liegt. Es war mein erster Boxenstopp, um meinen Körper, meine Seele und das LED-Licht wieder aufzuladen. Die erste Etappe der Fahrradtour zur Unterstützung des 3. Weltmarsches für Frieden und Gewaltfreiheit fuhr ich vom Ahnentempel nach Ambilikkai, das etwa 50 km auf dem Weg nach Madurai liegt. Insgesamt wurden also am ersten Tag etwas mehr als 90 km von mir zurückgelegt.
Der Segen von Mutter Natur und die Ermunterung von freundlich winkenden Kindern auf dem Weg, die Fahnen an meinem Fahrrad, die gleichfalls den Zuschauern zuwinkten, die so einen Blick auf das darauf gedruckte Symbol der Humanistischen Partei erhaschten, die Menschen in den Teeläden, die sich nach dem Weltmarsch erkundigten, alte und neue Freunde, die über die sozialen Medien enorme Unterstützung zeigten, all dies war eine Bereicherung für diesen Tag, den 20. Dezember, der auch als Internationaler Tag der menschlichen Solidarität gefeiert wird …
Erfrischt nach acht Stunden Schlaf in einem gastfreundlichen Hotel in Ambilikai, machte ich mich gleich am nächsten Tag um 9:16 Uhr auf die zweite Etappe meiner Fahrt und erreichte Madurai am selben Tag um 20:30 Uhr, natürlich mit ausreichenden Boxenstopps. Diesmal grüßten mich neben dem Homo sapiens auch andere Lebewesen mit ihrem Zwitschern und Geflatter, als wollten sie mich fragen, ob es der Humanistischen Partei nur um die Spezies Mensch gehe… Ich antwortete mit einem stummen Lächeln, als wollte ich ihnen durch Telepathie mitteilen, dass, obwohl der Mensch im Mittelpunkt des humanistischen Programms, seiner Weltanschauung und Politik steht, alle Lebewesen als gleichwertig angesehen werden …
Von den vielen Leuten, die sich nach der Humanistischen Partei erkundigten, bot mir ein Mitglied der Safranpartei an, mir „Degree Coffee“ zu kaufen, eine der schmackhaftesten Kaffeesorten hier in Südindien. Ich lehnte das Angebot ab, doch als er darauf verwies, Amtsträger in der BJP zu sein, erläuterte ich ihm höflich den vollkommen gegensätzlichen Unterschied zwischen ihrem Safran und unserem Orange. Wir gingen mit einem Lächeln auseinander und erklärten, dass jeder das Recht hat, in einer „echten“ Demokratie die Menschen auf seine Art zu erreichen …
Erneut wurde auch die zweite Etappe der Fahrradtour zur Unterstützung des 3. Weltmarsches für Frieden und Gewaltfreiheit, insgesamt ca. 180 km, mit dem Segen von Mutter Natur abgeschlossen… Ich konnte mich nur daran erinnern, wie ich in meinem angemieteten Raum ins Bett kroch. In Madurai, das etwa 10 km vom endgültigen Ziel entfernt liegt und für dessen Erreichen ich noch einen weiteren Tag benötigte, um so meinem Körper die dringend benötigte Ruhe und Erholung, zu ermöglichen.
Am vierten Tag gipfelte die dritte und letzte Etappe der Bi-Cycle-Tour im Erreichen des Gandhi Memorial Museum, wo die von seiner Ermordung blutbefleckte Kleidung des Mahatma zusammen mit seiner Asche bis heute aufbewahrt wird. Das dient dazu, die Menschheit an die Überzeugung und Einfachheit einer Seele zu erinnern, die an Wahrheit und Gewaltfreiheit glaubte, und daran, dass sie für diesen Glauben lebte und ihr Leben hingab. Eine Seele, die in den Worten und Taten vieler anderer, einschließlich Silo, mitschwingt und weiterhin nachhallt, während wir gemeinsam für den Frieden voranschreiten!
Irgendwann im November 2023 unterhielt sich Herr Pradeepan Madathil, der Asien- und Ozeanien-Koordinator des 3. Weltmarsches für Frieden und Gewaltfreiheit, mit uns über die Pläne für den Weltmarsch und ich scherzte: „Also, ist das der 3. Weltmarsch vor oder nach dem 3. Weltkrieg?“ Die Termine, die er erwähnte, gingen in unserem Gelächter unter und ich verstand fälschlicherweise, dass der 3. WM zwischen dem 2. Oktober 2023 und dem 5. Januar 2024 stattfinden sollte. Ich hatte mich in Gedanken auf eine Fahrrad-Rallye vorbereitet, um sie so mit der geplanten Flaggenkundgebung zu verbinden, die von der Humanistischen Partei Indiens vor den Wahlen durchgeführt werden sollte.
Die Wahlpläne der Partei wurden aus verschiedenen Gründen verschoben und ich beschloss, die Organisatoren des 3. Weltmarsches zu überraschen, indem ich mich an dem Tag, der in meinem Kopf für die besagte Fahrrad-Rallye vorgesehen war, gewissenhaft allein auf meinem Zweirad auf den Weg machte. Es wurde nun eine Bi-Cycle-Fahrt in Solidarität mit dem 3. Weltmarsch für Frieden und Gewaltlosigkeit, ab den frühen Morgenstunden des 20. Dezembers 2023, zwischen dem Tiruppur Kumaran Memorial und dem Gandhi Memorial Museum, das am 23. Dezember 2023 erreicht wurde, nach in 3-4 Tagen gefahrenen rund 220 km, mit der Unterstützung durch all die guten Seelen, die die nächsten Generationen Im Blick hatten, haben und haben werden, und um sie selbst damit zu unterstützen …
Nun könnte man sagen, dass dies ein Vorbote dieses 3. Weltmarsches war, da ich ja aus Begeisterung/Irrtum etwas zu früh gestartet war. Oder es könnte als Bindeglied zwischen dem 2. Weltmarsch und dem 3. Weltmarsch gesehen werden, da ich mein altes T-Shirt vom vorherigen Weltmarsch trug. Es ist auch ein Zeichen der Verbundenheit zwischen den Teilen der Humanistischen Bewegung, als ich die Fahne der Humanistischen Partei hisste in Solidarität mit dem „3. Weltmarsch für Frieden und Gewaltfreiheit“, organisiert von World Without Wars and without Violence, einer der fünf Organisationen der Humanistischen Bewegung, die in Buchstabe und Geist der Botschaft von Silo zusammenarbeiten: Frieden, Kraft und Freude für alle…
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Ulrich Karthaus vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!
Der Autor, Adv. Meyyappan Easwaramoorthy, ist Mitglied der Humanistischen Partei und Koordinator von World Without Wars and without Violence. E-Mail: humanistlaw@gmail.com WhatsApp: +919843757555