Trotz großer Unterstützung und anhaltender Protest gegen den Abriss der „Trostfrauen“-Statue „Ari“ plant der Bezirk Berlin-Mitte den Abriss am kommenden Samstag. Dies geschieht, obwohl sowohl der Antrag der Bezirksverordnetenversammlung als auch ein von 3.100 Bürgern unterstützter Einwohnerantrag den Erhalt der Statue fordern. Der Koreaverband prangert den ignoranten Umgang des Bezirks mit dem Willen der Bürger an und wirft der Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger vor, den geschichtlichen Schmerz der Opfer zu übergehen und vor politischem Druck einzuknicken.
Die Statue „Ari“ steht als starkes Symbol gegen die von japanischen Militärs während des Zweiten Weltkriegs an über 200.000 Frauen, den sogenannten „Trostfrauen“, begangenen sexuellen Verbrechen. Der Koreaverband kämpft seit Jahren für ihren Erhalt und kritisiert scharf, dass die lokale Politik dem diplomatischen Druck Japans mehr Bedeutung beimessen als den Überlebenden dieses Traumas. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner hatte während eines Japan-Besuchs kürzlich angekündigt, das „Problem der Statue“ lösen zu wollen, was von den Unterstützern als Skandal gewertet wird.
Die Statue steht nicht nur für die Opfer japanischer Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg, sondern symbolisiert universell das Leid aller Frauen und Mädchen, die in Kriegen Opfer von Gewalt wurden und werden. Diese universelle Friedensbotschaft wird durch den Abriss grob missachtet.
Der Antrag der Fraktionen Die Linke, SPD und Bündnis 90/Die Grünen, der sowohl den Erhalt der Friedensstatue an ihrem jetzigen Standort als auch die Errichtung eines weiteren Mahnmals zur Erinnerung an sexualisierte Gewalt in Kriegen unterstützt, erhielt 27 Stimmen. Ebenso wurde der Einwohnerantrag des Koreaverbandes, der von etwa 3.100 Menschen unterschrieben wurde, mit der gleichen Stimmenzahl angenommen. Ein letztes Gespräch zwischen dem Verband und der Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger soll nun heute stattfinden.
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