Am 6. und 9. August 1945 zerstörten zwei Atombomben die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. Dabei wurden etwa 100.000 Menschen sofort getötet, weitere 130.000 starben bis Ende des Jahres 1945 an den Folgen der Abwürfe. Unzählige Menschen starben in den Jahren nach den Bombenabwürfen an den Folgen der radioaktiven Verseuchung.

Was vor 79 Jahren geschah, darf weder vergessen noch verdrängt werden!

Wir nehmen den Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima zum Anlass, darauf hinzuweisen, dass die Wahrscheinlichkeit eines atomar geführten Krieges heute größer ist als in den Dekaden des Kalten Krieges. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Eine davon ist, dass heute weltweit rund 12.000 atomare Sprengköpfe in den Arsenalen der Atommächte lagern und eine große Zahl davon jederzeit einsatzbereit ist. Eine weitere Ursache ist, dass seit Jahrzehnten an der sogenannten Modernisierung dieser Waffensysteme gearbeitet wird. Das Ziel ist, die Schwelle für den Einsatz in konventionellen Kriegen zu senken.

Gleichzeitig wurden alle Verträge zwischen den USA und Russland gekündigt, die das Risiko des Atomwaffeneinsatzes transparent und beherrschbar machen sollten. So ist eine Situation entstanden, in der die nuklearen Supermächte alle Kontrollmechanismen beseitigt haben und nicht einmal mehr über vertrauensbildende Maßnahmen miteinander reden.

Die Spannungen zwischen den Atommächten nehmen zu, die Konflikte zwischen ihnen eskalieren und verwandeln sich in Kriege zwischen hochgerüsteten Staaten. Sowohl der Ukraine-Krieg als auch der Krieg im Nahen Osten lassen erkennen, wie schnell diese Entwicklungen außer Kontrolle geraten können.

Angesichts dessen wird der Einsatz für eine atomwaffenfreie Welt zur unverzichtbaren Voraussetzung für das Überleben der Menschheit. Wir stehen in scharfem Widerspruch zur Bundesregierung, die angekündigt hat, US-amerikanische Mittelstreckenraketen auf dem Territorium der Bundesrepublik stationieren zu wollen. Damit wird ein nuklear geführter Krieg in der Mitte Europas äußerst wahrscheinlich. Um diesen zu verhindern, fordern wir:

  • Keine Stationierung von Mittelstreckenraketen!
  • Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag!
  • Keine nukleare Teilhabe in Europa!

Der diesjährige Hiroshimatag findet in München mit einer Kundgebung am Stachus statt.

Brigitte Obermayer vom Münchner Friedensbündnis wird die Versammlung um 19:00 Uhr eröffnen.

Die Moderation übernimmt Sabine Scherbaum von der Feministischen Partei.

Rosemarie Wechsler vom Münchner Friedensbündnis und Pax Christi wird mit einem Gong auf den Moment des Atombombendetonation über Hiroshima erinnern.

Brigitte Wolf von der Partei DIE LINKE ist Münchner Stadträtin, sie wird das Grußwort von Oberbürgermeister Reiter überbringen.

Julian Mühlfellner von der DFG-VK spricht darüber, wie Europa wieder einmal zur Zielscheibe für den atomaren Schlagabtausch zwischen Russland und der NATO gemacht wird.

Dr. Hildegard Fischer von der IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung e. V.) spricht über Nuklearwaffen und das humanitäre Völkerrecht.

Im Anschluss spricht ihre Kollegin Dr. Christa Schmidt, ebenfalls IPPNW, erklärt die humanitären Folgen eines Atomwaffeneinsatzes.

Monika Seiller (Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte e. V. – AGIM) weist auf den Abbau von Uran und den Test von Atomwaffen in den Gebieten der indigenen Bevölkerung hin.

Heidi Meinzolt von der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit verliest ein Grußwort von Olga Karach, der belarussischen Friedensaktivistin, die in Abwesenheit zu 12 Jahren Gefängnis verteilt wurde. – Olga Karach braucht Schutz und Hilfe, sie setzt sich für Kriegsdienstverweigerer und -Kriegsflüchtlinge ein und ihre Sorge vor der atomaren Bedrohung ist groß.

Agnes Kottmann, Gewerkschaftssekretärin von ver.di, wird über die geplante Demonstration am 12.10.2024 in München „Soziales rauf – Rüstung runter!“ informieren.

Wolfgang Blaschka vom Münchner Bündnis gegen Krieg und Rassismus prägt das Erscheinungsbild des Münchner Friedensgruppen. Er ist unentbehrlich als Grafiker, Ideengeber, Redakteur, Autor, Filmemacher und kritischer Geist und wird ein aufrüttelndes Gedicht Bertold Brechts vortragen: Das Gedächtnis der Menschheit aus dem Jahr 1952.

Die musikalische Begleitung kommt von StreetOps Musik. Die Gruppe kommt aus Passau, sie setzen sich für Frieden und den Erhalt der Umwelt ein, sind in der Obdachlosenhilfe aktiv und arbeiten gegen Rassismus und Ausgrenzung.

Um 21.15 werden wir mit einer Schweigeminute der Opfer der Atombombenabwürfe gedenken.