Die meisten europäischen Parteien sind sich trotz scheinbar unterschiedlicher Ansichten darin einig, die Eskalation des Krieges zu unterstützen, und gießen damit weiterhin Benzin ins Feuer.
Im Gegensatz dazu zeigen alle Meinungsumfragen, dass die Mehrheit der Bevölkerung eine diplomatische Lösung des Konflikts in der Ukraine wünscht, Waffenlieferungen ablehnt und Sanktionen gegen Israel befürwortet. Die Parteien sind sich dessen bewusst und weichen dem Thema absichtlich aus, um die Aufmerksamkeit auf zweitrangige Themen zu lenken.
Dieser Trend untergräbt nicht nur die Grundlagen der Demokratie, sondern entfremdet auch die Menschen vom politischen Leben.
Lassen wir uns nicht manipulieren. Unverständliche Reden, die weit vom wirklichen Leben entfernt sind, die Gewaltsamkeit, mit der andere Meinungen als die eigene abgewertet werden, die wiederholten Lügen und die Diskrepanz zwischen dem, was gesagt und dem was getan wird, schaffen Misstrauen, Desorientierung und Desinteresse. Bei dieser Wahl nicht wählen zu gehen, bedeutet, dieser Strategie zum Opfer zu fallen.
Lassen wir uns nicht verwirren. Es ist klar, dass kein Wahlprogramm ohne die unabdingbare Voraussetzung, den Frieden zu erhalten, umgesetzt werden kann. Sollte Europa sich in einen Krieg stürzen, könnten weder die lang ersehnten Reformen noch die Wahlversprechen jemals Realität werden.
Lassen wir uns nicht von leeren Worten täuschen. Viele sprechen vordergründig von Frieden und Verhandlungen oder distanzieren sich von den Erklärungen ausländischer Führer zur Entsendung von Truppen in die Ukraine, befürworten dann aber in der Praxis jede Eskalation.
Der ausdrückliche Wille, Konflikte durch Diplomatie zu beenden und keine Waffen mehr zu schicken, kommt nur in den Programmen dieser Wahllisten in Italien zum Ausdruck:
Pace Terra Dignità, Movimento 5 stelle, Alleanza Verdi e Sinistra, Democrazia Sovrana e popolare.
Wir erkennen die Grenzen dieser Listen an: die Unfähigkeit, angesichts des Ernstes der Lage in einer einzigen Front zusammenzukommen, das Fehlen einer tiefgreifenden Kritik am neoliberalen System (der wahren Ursache aller Kriege) und vor allem das Fehlen einer klaren Vision für die Zukunft einer neuen, wirklich menschlichen Gesellschaft. Dennoch ist es heute unerlässlich, sich gegen den Krieg zu stellen. Wir dürfen uns nicht weiterhin durch die üblichen Parteien, einschließlich der Partei der Nichtwählenden, widerstandslos auf einen finsteren Pfad ziehen lassen.
Wir sollten uns nicht von der alten pragmatischen Ideologie der „an kleine Parteien verschwendeten Stimmen“ lähmen lassen. Genau diese Erpressung hat uns in die Situation geführt, in der wir uns heute befinden, weil wir immer für dieselben Formationen gestimmt haben. Es ist wichtig, das zu wählen, was du für die richtige, ethische und zukunftsorientierte Wahl hältst. Ein klares Votum für Frieden und gegen Krieg, auch wenn es keine unmittelbaren Ergebnisse bringt, ist ein Samen, der in der Zukunft keimen wird. Ohne diese Samen könnten niemals neue Wege erschlossen werden!
Hoffen wir, dass diese Gedanken nicht nur in unseren Köpfen bleiben, sondern dass sich alle aktiv darum bemühen, ihre Familienmitglieder, Freund:innen und Arbeitskolleg:innen einzubeziehen. Lasst uns dies auf direkte und persönliche Weise tun und die Schwierigkeiten der direkten Kommunikation, die Meinungsverschiedenheiten und die Angst, nicht verstanden zu werden, überwinden.
Ich stimme für den Frieden!
Die Übersetzung aus dem Italienischen wurde von Domenica Ott vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!