Die Humanistische Internationale hat an Herrn Antonio Guterres, den Generalsekretär der Vereinten Nationen, geschrieben und fordert ein entschlossenes Vorgehen der Vereinten Nationen gegen den Völkermord im Gazastreifen in Palästina.

Sehr geehrter Generalsekretär Antonio Guterres,

die Humanistische Internationale wendet sich an Sie, um unsere tiefe Besorgnis zu äußern und im Interesse der Organisation der Vereinten Nationen (UN) konkrete Maßnahmen hinsichtlich des anhaltenden Genozids gegen das palästinensische Volk im Gazastreifen zu fordern, wo Zehntausende von Menschen, hauptsächlich Kinder, Frauen und ältere Menschen, getötet werden, wie Ihre einschlägige Gesundheitsbehörde (WHO) diesen Monat angeprangert hat. Seit ihrer Gründung haben die Vereinten Nationen zu den verschiedenen Konflikten und Kriegen in der Welt geschwiegen und sich oft mehr als Beobachter des Kriegsgeschehens, denn als Förderer des Friedens und der Menschenrechte verhalten, wie es in ihrer Satzung steht.

Nicht nur Kriege, die ausschließlich durch wirtschaftliche Interessen begründet waren, prägen die Ineffizienz der Vereinten Nationen, sondern auch ihre Ineffektivität gegenüber verschiedenen Konflikten mit bedeutenden kulturellen Faktoren und Massakern an ethnischen Gruppen und indigenen Völkern in Regionen wie Osteuropa (Ukraine, Armenien), Afrika (Westsahara, Mali, Sudan), Amerika (Chile, Brasilien), Asien (Indien-Manipur, Myanmar, Sri Lanka), die auch gegenwärtig im Gedächtnis sind.

Diese und andere Konflikte verschärfen die Wahrnehmung, dass die Vereinten Nationen in ihrem obersten Ziel, Frieden und Wohlstand zwischen den Nationen zu fördern, gescheitert sind.

Das derzeitige Organisationsmodell, das einer kleinen Gruppe von Ländern, die fast alle Atomwaffen besitzen, ein Vetorecht in internationalen Sicherheitsfragen einräumt, grenzt damit die anderen Länder aus und hält ein unzumutbares Machtungleichgewicht aufrecht.

Um einen Prozess zur Wiederherstellung ihrer Glaubwürdigkeit einzuleiten, müssen die Vereinten Nationen sofortige und entschlossene Maßnahmen ergreifen.

Wir fordern, und empfehlen nicht nur, die sofortige und dringende Beendigung der Bombardierungen, der Invasion und der Blockade des Gazastreifens, um dem anhaltenden Genozid ein Ende zu setzen.

Darüber hinaus ist eine Strukturreform der Vereinten Nationen maßgebend, damit alle Länder der Welt als gleichberechtigte Mitglieder einbezogen werden.

Die Vereinten Nationen sollten eine echte Plattform für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenrechte sein, die die Vielfalt und die Bedürfnisse der ganzen Menschheit widerspiegelt.

Diese Petition wird an alle Nationen der Welt verschickt und wir werden ihre weitreichende Verbreitung in den Medien fördern.

Wir erwarten eine dringende Antwort und konkrete Maßnahmen Ihrerseits auf unsere Forderung.

Freundlichen Grüßen
Treffen der Humanistischen Internationale am 04. Mai

Die Übersetzung aus dem Französischen wurde von Doris Fischer vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!