50 Bürger:innen aus ganz Österreich haben am Sonntag entschieden, wie die 25 Millionen Euro von Marlene Engelhorn rückverteilt werden.

Der „Gute Rat“, auch bekannt als die  Bürger:innen für die Rückverteilung des Engelhorn-Erbes, entstand aus Marlene Engelhorns Bestreben, einen demokratischen und transparenten Prozess zur Verteilung ihres Erbes sicherzustellen. Nachdem sie öffentlich angekündigt hatte, einen Großteil ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zu verwenden, wurde die Idee geboren, eine Gruppe zufällig ausgewählter Bürger:innen einzuberufen, um über die Mittelvergabe zu entscheiden.

Marlene Engelhorn betonte:

„In Österreich sind Vermögen ungleich verteilt, und damit auch Macht. Das reichste Prozent der Bevölkerung besitzt bis zu 50 Prozent des Nettovermögens. „Ich habe ein Vermögen und damit Macht geerbt, ohne etwas dafür getan zu haben. Und der Staat will nicht einmal Steuern dafür. Gleichzeitig kommen viele Menschen mit einem Vollzeit-Job nur schwer über die Runden – und zahlen für jeden Euro, den sie mit Arbeit verdienen, Steuern. Ich sehe das als Versagen der Politik, und wenn die Politik versagt, dann müssen die Bürger:innen das selbst angehen. Wenn die Politik ihren Job nicht erledigt und umverteilt, dann muss ich mein Vermögen eben selbst rückverteilen.“

Marlene Engelhorn zog sich nach der Initiierung des Projekts vollständig aus dem Entscheidungsprozess zurück, um die Unabhängigkeit und Objektivität des Bürger:innen zu gewährleisten. Sie betonte wiederholt, dass es ihr nicht nur um die finanzielle Unterstützung einzelner Projekte gehe, sondern auch darum, eine breite Diskussion über Reichtum und Gerechtigkeit anzustoßen.

In einer heutigen Pressekonferenz präsentierte der „Gute Rat für Rückverteilung“, welche Organisationen und Initiativen von der Rückverteilung der 25 Millionen Euro profitieren werden. Die Mittel wurden durch die Bildung von sechs Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themenbereichen verteilt, wobei jede Gruppe bis zu vier Millionen Euro verwalten konnte. Die Entscheidungen innerhalb dieser Gruppen wurden durch Konsens getroffen.

Unterstützt werden Organisationen und Initiativen in den Bereichen Gesundheit und Soziales, Klima- und Naturschutz, Bildung,  Demokratie und soziale Gerechtigkeit, Soziale Integration, Initiativen und Kultur.

Die genauen Ergebnisse sind hier einzusehen:

https://guterrat.info/die-ergebnisse/