Angstfreie Denk-Räume für die engagierte Zivilgesellschaft werden knapp, wenn Räume und Budgets für Konferenzen gestrichen werden, wenn Dialogforen und kreative systemkritische Ansätze den Regierenden und Mächtigen nur verdächtig erscheinen. So werden Ausgrenzung, Vorab-Verdächtigung, Populismus zur Steilvorlage für rechten Extremismus, den man vorgibt damit zu bekämpfen.
Viele Chancen für Humanismus, für die Sorge insbesondere um die Vernachlässigten als Grundlage gesellschaftlichen Zusammenhalts werden kleingeredet und Interessen gegeneinander ausgespielt. Die gleichberechtigte Beteiligung an Konfliktlösung und die Debatte um unterschiedliche Wegen zum inneren und äußeren Frieden lokal und international vernetzt, sind jedoch eine entscheidende Voraussetzung, Zukunftschancen zu wahren und den Klimawandel nicht für den Luxus ein paar Weniger zu verspielen.
Stattdessen wird verbal und de facto massiv aufgerüstet und wir spüren, wie sich die Gewaltspirale immer schneller dreht. Die aktuellen Kriege unter europäischer Beteiligung sind nur ein Ausdruck der institutionalisierten Hilflosigkeit und der Verteidigung von Privilegien. (Wirtschaftliche) Gerechtigkeit, Toleranz, Mitmenschlichkeit und Solidarität werden zu Fremdwörtern, wenn der Kapitalismus und das Patriarchat wieder einmal seine böse Fratze zeigen. Die Gefahr rechter Rattenfänger in Europa und an seiner Peripherie ist real. Die Europawahlen dürfen dies nicht bestätigen.
Deshalb: In ganz Europa gibt es eine Blüte von Mobilisierungen und sozialen Experimenten, die spannend und bereichernd sind. Die Handlungen und Entscheidungen, die wir heute treffen haben einen Einfluss auf die Zukunft, deshalb lohnt es sich, sich miteinander auszutauschen und gemeinsam einer Umsetzung von Ideen anzunähern. Kommt nach Marseille!