Unter dem Motto „Demilitarisierung statt Aufrüstung“ versammelten sich am Ostermontag 800 Menschen in Bern, um ein deutliches Zeichen gegen die aktuelle Tendenz zur Aufrüstung in Antwort auf weltweite Konflikte zu setzen. In einem Jahr, das durch die schlimmsten kriegerischen Auseinandersetzungen seit dem Völkermord in Ruanda 1994 geprägt ist, rief der Ostermarsch 2024 zu einer Stärkung des Völkerrechts und zu einem umfassenderen Sicherheitsverständnis auf.
Die Veranstalter, zu denen die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA), die reformierten Kirchen Bern, Jura, Solothurn sowie die feministische Friedensorganisation Frieda gehören, unterstreichen die Bedeutung der Schweiz als Heimat zahlreicher internationaler und zivilgesellschaftlicher Organisationen. Sie plädieren für ein Engagement der Schweiz zur Stärkung des Völkerrechts und fordern die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags.
Der Demonstrationszug, der auf der Eichholz-Wiese begann und auf dem Münsterplatz endete, wurde von Redebeiträgen und Livemusik begleitet. Die GRÜNE Nationalrätin Marionna Schlatter eröffnete den Marsch mit einer Rede, in der sie die Bedeutung des Friedensengagements betonte. Sie wies auf die oft als naiv betrachtete Haltung hin, sich in Kriegs- wie in Friedenszeiten für den Frieden stark zu machen.
Bei der Ankunft am Münsterplatz in der Berner Altstadt hielten die palästinensisch-schweizerische Friedensaktivistin Shirine Dajani sowie Friedensaktivist Jochi Weil-Goldstein eine Rede. Er betonte die aufschaukelnde Wirkung der Gewalt zwischen Israel und der Hamas und die daher dringende Notwendigkeit eines Waffenstillstandes:
«Das Leiden, die Verzweiflung und die Ängste der palästinensischen Frauen, Kinder und Männer ist unvorstellbar. In Israel sind es die Ängste um die noch lebenden Geiseln in Gaza.»
Shirine Dajani berichtete in ihrer Rede aus dem Alltag einer palästinensischen Person und appellierte zum Abschluss an die Menschlichkeit:
«Das ist nicht normal, und wir dürfen die brutale Unterdrückung und Tötung von Menschen niemals als normal akzeptieren. Alles, was wir haben, ist unsere Menschlichkeit, und wir müssen Widerstand leisten und uns mit allem, was wir haben, wehren, um sie zu schützen.»
Bilder via Flickr von GSoA